Hallo liebe 80er Gemeinde,
wenn ich mich im Internet bewege und vor allem in Foren lese, fällt mir immer wieder auf, dass die deutsche Sprache manchmal sehr "freihändig" gehandhabt wird. Mein Unmut richtet sich dabei weniger gegen inzwischen wohl eingebürgerte Abkürzungen wie z. B. cu oder mfg oder den Gebrauch von Emoticons. Vielmehr wundere ich mich darüber, dass vor allem umgangssprachliche Elemente Einzug in die geschriebene Sprache halten.
Vor allem wenn ich über die Bezeichnung "net" (soll wohl "nicht" heißen) stolpere, rollen sich mir die Fußnägel auf.
Was soll das ? Lernt man das heute so ? Ist das schick und nur irgendwie an mir vorbeigegangen ? Will da jemand die Tastatur schonen, weil er zwei Buchstaben weniger eingibt?
Ich weiß es nicht. Vielleicht gibt es ja jemanden, der mich aufklären kann...
Viele Grüße.
synth66.
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Altmodische Ansichten ???!!!
Erstellt von synth66, 12.08.2003, 13:04 Uhr · 86 Antworten · 4.955 Aufrufe
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12.08.2003, 13:04 #1
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12.08.2003, 13:13 #2
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*grins*
auch mir passiert das öfters. kommt durchs chatten im irc...da versaubeutelt die sprache
der grund dafür ist einfach. je mehr leute in so einem chat sind und grad viel geredet wird, muss man schnell tippen um den anschluß nicht zu verpassen quasi. mit der zeit bleiben dann einige buchstaben auf der strecke, genauso wie die groß- und kleinschreibung ignoriert wird...einfach alles klein.
soweit meine erfahrung
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12.08.2003, 14:37 #3
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Also im Falle des Wortes 'net' kann ich dich aufklären. Das ist bei uns der umgangssprachliche Gebrauch des Wortes 'nicht' und manchmal schreib ich Dialekt und manchmal halt net!! *g*
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12.08.2003, 15:02 #4
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synth66 postete
Vor allem wenn ich über die Bezeichnung "net" (soll wohl "nicht" heißen) stolpere, rollen sich mir die Fußnägel auf.
Mich nervt auch noch was ganz anderes: die Manie mancher Leute, ein h in ein Wort zu packen, wo es definitiv nicht hingehört: ziehmlich, nähmlich. Mann! Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich! Lernt das denn heutzutage keiner mehr in der Schule???
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12.08.2003, 15:03 #5
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Sprache, auch die geschriebene, ist ein Ausdruck der Persönlichkeit. Wenn ich also umgangssprachlich schreibe, dann erzähle ich noch ein bißchen mehr von mir, als wenn ich "nur" Hochdeutsch schreibe und man mich lediglich an meinen üblichen Formulierungen erkennen könnte.
Wenn jemand "net" schreibt, dann stelle ich mir gleich etwas mehr unter meinem "Gegenüber" vor. Das finde ich sympathisch.
Für mich gilt allerdings, daß ich auch im normalen gesprochenen Deutsch kaum einen Dialekt habe, also schreibe ich auch nicht so. Hätte ich einen, dann würde ich ihn schreiben.
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12.08.2003, 15:05 #6
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Na denn sollt ick ma vielleicht keen Zwang antun und hier janz unjehindert berlinan, wie ick's ooch im richtjen Lehm mache! Wat halteta davon?
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12.08.2003, 15:18 #7
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Det würd ick dufte finden!
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12.08.2003, 15:27 #8
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... na un ick erst!
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12.08.2003, 15:49 #9
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Na da haben mir einige Postings ja mal die Augen geöffnet und ich kann das "Problem", das ich habe etwas genauer eingrenzen.
@bounty
Das erklärt natürlich einiges.
@hoodle, babooshka, feenwelt, safaritünnes und peggy
Da ich aus dem Rheinhessischen stamme und dort ein Dialekt gesprochen wird, der einem die Hosen (incl. Unterhosen) auszieht, ist mir bekannt, dass das Wörtchen "net" ein umgangssprachlicher Begriff ist. Durch Eure Postings ist mir allerdings klar geworden, dass sich meine Abneigung gegen die Verwendung von Umgangssprache anscheinend nur auf den eigenen Dialekt bezieht. Wenn feenwelt schreibt, dass er geschriebenen Dialekt sympathisch findet und ich dann die Werke der Berliner-Fraktion hier lese, muss ich nicht nur schmunzeln, sondern dem auch zustimmen.
Ich will allerdings noch einen drauflegen:
Bei vielen "Werken", die ich so lese, habe ich nicht den Eindruck das sie gewollt umgangssprachliche Elemente enthalten, sondern dass der Verfasser einfach nicht mehr weiß, wie das richtige Wort (in meinem Beispiel das Wort "nicht") heißt.
Viele Grüße.
synth66.
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12.08.2003, 16:00 #10
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Also ich bin in dieser BEziehung ja auch so ein Extrem-Haarspalter bzw. Klugscheißer. Ich schaue bei allem, was ich lese, auch automatisch auf die Orthographie (=Rechtschreibung *g*). Und ich muss mich dann auch immer wieder wundern, dass es Leute gibt, die dutzenden Fehler in ihre Posting s hauen, und dabei noch klug rüberkommen wollen. In meinen Augen beißt sich das zwar etwas, aber was solls.
Gut, vertippt hat man sich schnell mal, das grenze ich da mal aus.
Aber um auf die Diskussion um z.B. das Wörtchen "net" zurückzukommen. Klar, das ist Umgangssprache. Aber ich würde mal sagen, wenn sich unsere Sprach in den letzten Jahrhunderten nicht weiterentwickelt hätte, dann würden wir immer noch dieselbe Sprache wie im Mittelalter sprechen. Und hat das schonmal jemand gehört. Dieses Altdeutsch ist ganz schön anstrengend (zumindest für unsere Ohren und Augen...).
Naja, und so entwickelt sich auch unsere heutige Sprache immer noch weiter. Anglizismen kommen dazu und unsere Wörter ändern Sprachweise und Schriftweise. Ich find das nicht so schlimm, das ist ein natürlicher Vorgang.
Worüber ICH streiten könnte, ist die inzwischen zähneknirschend akzeptierte Rechtschreibreform, die ich größtenteils unnütz und überflüssig finde (und warum ich mich auch weigere, "zähneknirschend" als "Zähne knirschend" zu buchstabieren....).