Coverversionen IN den 80ern

Depeche Mode, Duran Duran, Madonna, Pet Shop Boys. Mega-Stars, Eintagsfliegen ... Wer ist noch da, wer längst vergessen?

--> Angebote, Neuheiten und Bestseller von Pop & Wave
dikuss
Member
Beiträge: 379
Registriert: Sa Okt 29, 2005 12:21 am
Kontaktdaten:

Samantha Fox- I only wanna be with you - Dusty Springdield.
War Hold on Tight auch eine Coverversion???
Zuletzt geändert von dikuss am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
musicola
Beiträge: 13235
Registriert: Do Feb 07, 2002 7:14 pm
Wohnort: װערמײַזע
Kontaktdaten:

EDIT: Ab hier wurden zwei themengleiche Threads zusammengeführt!


Jawohl, auch unsere heißgeliebten 80er sind damals nicht von Cover-Versionen verschont geblieben.

Nix neues, meint ihr? Stimmt. Aber ich wollte das Ganze mal aus einem völlig anderen Blickwinkel beleuchten.

Doch zuerst mal zurück in die Gegenwart, bzw. zzgl. der ungefähr letzten zehn Jahre. Denn da wurden wir ziemlich oft von zwei ganz schön dicken Keulen erwischt!

Keule 1: Gaaaaaanz schlimme Cover-Verhunzungen von 80s-Klassikern!

Keule 2: Die jüngeren Leute aus dem Freundes- und Verwandtenkreis haben dazu im Schnitt folgende Meinung:

a) super Song
b) kennen das 80er-Original nicht, selten mal den Interpreten
c) 80er-Original ist lahmer Schrott

Haben wir uns sicher alle schon mehr als nur einmal drüber aufgeregt!

Aber zurück zum ersten Satz dieses Postings. Wussten wir (als junge Menschen zwischen, sagen wir mal 11 und 26 Jahren, damals wirklich sofort beim ersten Hören im Radio, dass da gerade ein Cover eines 60er, oder 70er-Jahre-Hits dudelt? Ich kann mich nicht erinnern einen Song sofort als Cover erkannt zu haben.

Venus von Bananarama wäre so ein Beispiel: Ich fand den Song schon beim ersten Hören superklasse (heute auch noch), aber als ich dann vom Shocking Blue-Original erfuhr und dieses hörte (ich war wirklich neugierig darauf), war ich total enttäuscht. Was ist das denn für'n Soundmatsch? Das klingt ja total alt und schlecht aufgenommen und mies und örks und überhaupt. Und da ist gar kein Feuer drin... lahm... Schrott!

Meine Frage an euch, von welchen 80s-Hits habt ihr auch erst später (egal wieviel später) erfahren, dass es nur Cover-Versionen waren.
Und direkt hinterhergefragt: Was habt ihr von den Originalen gehalten, nachdem ihr sie gehört habt?

Stairway To Heaven (um ein weiteres Beispiel zu nennen) finde ich auch heute noch in der Far Corporation-Version deutlich besser als das Original von Led Zeppelin und dazu stehe ich!

Weitere Cover die mir gefallen, von denen ich aber die Originale noch nie gehört habe:

Tainted Love - Soft Cell
I Love Rock'n Roll - Joan Jett

Bei beiden Titeln habe ich übrigens erst hier im Forum erfahren, dass es sich dabei um Cover-Versionen handelte... :D

Mehr will mir jetzt nicht einfallen, aber da kommt sicher noch ganz schön was zusammen!


Meine vorläufige Quintessenz: Wir waren damals kaum besser als die Jugend von heute!


Gruß
musicola
Zuletzt geändert von musicola am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Tap09
Member
Beiträge: 227
Registriert: Fr Aug 06, 2010 11:32 am

[QUOTE=musicola;280628]Meine vorläufige Quintessenz: Wir waren damals kaum besser als die Jugend von heute![/QUOTE]
Da stimm ich dir zu, könnte aber auch daran liegen, daß sich Jugendliche allgemein weniger für Musik insgesamt interessieren.

Mir war es schlicht egal, von wem denn nun ein Song im Original ist oder ob es ein Cover ist, hauptsache der Song gefiel mir. Daher war mir in den 80ern wahrscheinlich auch nur bei 3 Songs bewußt, daß es Cover sind ("Always on my mind" von den Pet Shop Boys, "You can't hurry love" von Phil Collins, "The Twist" von den Fat Boys). Songs aufzuzählen, von denen ich später erfahren habe, daß es Cover sind, sprengt hier garantiert den Rahmen. Die Zeit als ich anfing mich für Musik(geschichte) zu interessieren, liegt auch erst ca. 10-12 Jahre zurück; ca. 1998 hatte ich gerade einmal 50 CDs, heute sind's etwa 2000 und mein Musikwissen ist seitdem wesentlich größer geworden.

Da du schon "Stairway to Heaven" angesprochen hast: da hab ich erst später erfahren, daß es davon ein erfolgreiches Cover in den 80ern gab.... oder ich hab den Song seit den 80ern nur erfolgreich verdrängt :zahn:

Heute kann ich mich selten entscheiden, welche Version mir besser gefällt, denn Original und Cover haben in aller Regel ihren Reiz. "Tainted Love"? Klar, mit Soft Cell bin ich groß geworden, aber auch die Version von Gloria Jones gefällt mir sehr gut.
Zuletzt geändert von Tap09 am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Laschek
Member
Beiträge: 1509
Registriert: Mo Jan 22, 2007 10:52 pm

Zuletzt geändert von Laschek am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
"I get a funny feeling that wrong is right"
Torsten
Beiträge: 6098
Registriert: Fr Okt 05, 2001 8:20 pm
Wohnort: Krefeld
Kontaktdaten:

Am besten, man legt die Threads zusammen...

[QUOTE=musicola;280628]
Venus von Bananarama wäre so ein Beispiel: Ich fand den Song schon beim ersten Hören superklasse (heute auch noch), aber als ich dann vom Shocking Blue-Original erfuhr und dieses hörte (ich war wirklich neugierig darauf), war ich total enttäuscht. Was ist das denn für'n Soundmatsch? Das klingt ja total alt und schlecht aufgenommen und mies und örks und überhaupt. Und da ist gar kein Feuer drin... lahm... Schrott![/QUOTE]
Für mich ist "Venus" eine der unkaputtbarsten Popnummern überhaupt - das Teil scheint in jedem Jahrzehnt und in jedem Soundgewand zu funktionieren. Mir gefallen jedenfalls alle Versionen, die ich davon bisher kenne - egal ob Shocking Blue, Bananarama, Don Pablo's Animals oder auch der unzige Remix der Bananarama-Variante.

Das Original von Shocking Blue kannte ich aber schon in den 80ern, lief doch immer wieder mal im Radio. Übrigens wird auf "coverinfo.de" darauf hingewiesen, dass die Holländer schon eine Passage aus diesem Titel zitierten:

YouTube - The Big3 - The Banjo Song (Oh Suzanna!) 1963

[QUOTE=musicola;280628]
Meine Frage an euch, von welchen 80s-Hits habt ihr auch erst später (egal wieviel später) erfahren, dass es nur Cover-Versionen waren.[/QUOTE]
So einige, und da werden sicher noch welche hinzukommen. Mein liebstes Beispiel ist "Bette Davis Eyes" von Kim Carnes: Hab erst vor wenigen Jahren erfahren, dass der Song bereits 1975 von Jackie DeShannon geschrieben und eingesungen wurde. In dieser langsamen Songwriter-Version wäre der Titel aber nie zum Hit geworden, das klappte im 80er-Gewand mit Kims Reibeisenstimme dann umso besser. Und mir gefällt auch das 90er-Dance-Cover von Sonia Davis/FPI Project.

[QUOTE=musicola;280628]
Und direkt hinterhergefragt: Was habt ihr von den Originalen gehalten, nachdem ihr sie gehört habt?[/QUOTE]
Unterschiedlich. Gelegentlich gefällt mir das Original auch auf Anhieb (wie bei "Tainted Love"), zuweilen braucht es ein paar Mal, bis es da wuppt (wie bei "I Think We're Alone Now" von Tommy James & The Shondells). Bin jedenfalls keiner, der das altbekannte Cover aus Gewohnheitsgründen auf ewig für die beste Version hält, sondern offen für neues Altes. :D

[QUOTE=musicola;280628]
Meine vorläufige Quintessenz: Wir waren damals kaum besser als die Jugend von heute![/QUOTE]
Grundsätzlich nicht. Mein Eindruck ist aber, dass heute deutlich mehr Cover produziert werden und viele davon noch einfallsloser sind, als es damals schon manche Nummern aus dem S/A/W-Stall waren.
Zuletzt geändert von Torsten am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Castor Troy
Beiträge: 5867
Registriert: Mi Jul 10, 2002 3:23 pm
Wohnort: Dk
Kontaktdaten:

So einige von SHAKY:D
Zuletzt geändert von Castor Troy am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
waschbaer
Member
Beiträge: 8335
Registriert: So Mär 03, 2002 9:45 am
Kontaktdaten:

Venus gefällt mir in der Version von Bananarama auch deutlich besser als in der Version von Shocking Blue, bei Led Zeppelin gefällt mir das Original eben deutlich besser (vor allem in der Live-Version aus dem hervorragenden Livealbum "The song remains the same").

Bei Tainted love kannte ich zwar das Original von Gloria Jones, jedoch fand ich das nie so sonderlich toll. Soft Cell klangen eben mehr nach New Wave und das war meine Baustelle.


Auch einige Stücke der Beatles finde ich in den gecoverten Versionen aus den 80ern durchaus sehr gut. So gefällt mir die Siouxsie & The Banshees-Version von Dear Prudence um einiges besser als das Original der vier aus Liverpool.

Noch extremer verhält es sich bei mir mit Coversongs, deren Originale von den Supremes stammes. Dass ich nie ein sonderlicher Fan von Motown (und generell Black Music) war, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht, aber die 80er-Cover der Hits Where did our love go (Soft Cell), You can´t hurry love (Phil Collins) und vor allem von You keep me hanging on (Kim Wilde) finde ich um ein Vielfaches besser als die Originale, die ich nur als lahmarschiges Weibsengeträllere mal tituliert habe.

Auch Abba-Songs (ich entschuldige mich gleich schon bei Torsten als großem Fan der vier Schweden) sind gut gecovert worden. So gefällt mir die von The day before you came die Version von Blancmange besser als deren Original von Abba.

Am Extremsten finde ich für mich den Unterschied bei einem eher unbekannten Lied aus den 60ern. Während ich die Version von I want Candy in der 1965er zwar für einen netten Beattitel halte, haut mich die Version von Bow Wow Wow immer wieder - im positiven Sinne - um, wegen der enrgiegeladenen Stimme von Annabella Llewin.

Ich könnte sicherlich noch einige weitere Beispiele aufzählen, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Fakt ist sicherlich, dass noch in den 80er-Jahren eine Coverversionen eine fast schon liebevolle Reminiszenz an den Originalinterpreten war und dass man auch noch ohne Schwierigkeiten das Original "heraushören" konnte. Das ist mit den Covern der späten 90er und der 2000er endgültig vorbei. Hier geht es nur noch darum, entweder schnell Kohle zu machen oder seinen üblichen Techno-Kacke-Haudrauf-Stil (Bumm-Bumm-Bumm meist ohne den Text des Originals zu übernehmen) aufzuzwingen. Ich erinnere nur an den völlig bescheuerten Werbeaufruf für die Mallorcaversion von Überdosis Glück von Fux.

Ich kann mich an eine Sendung erinnern, als die Sängerin von Novaspace gefragt wurde, wer denn eigentlich das Original von Beds are burning gesungen habe und sie meinte, dass ihr das nicht wichtig sei und sie das nicht wissen würde. Und da liegt genau der Unterschied.

Auch heute gibt es noch gute Coverversionen, aber die sind leider sehr selten geworden und gehen in der Masse der Kirmes-Billig-Coverversionen leider unter. Ein Musterbeispiel ist für mich die Gitarrenversion von Teardrops, im Original von Massive attack, aber nun auf Gitarre von José Gonzalez. In diesem Fall gefallen mir echt beide Versionen. Gleiches trifft für die junge Irin Wallis Bird und die britische Girl-Band The Saturdays zu, die sich beide Just can´t get enough auf ihre je eigene Weise angeeignet haben. Beide Cover-Versionen, auch wenn sie sich immens unterscheiden, zollen dem Original Tribut und sind meines Erachtens gelungen.

Das auch ein liebevoll gemachtes Cover nicht immer meinen Geschmack trifft versteht sich von selbst. Ich könnte kotzen, wenn ich die derzeit beliebte Ukulele-Version von Over the rainbow höre, trotzdem gestehe ich ihr zu, dass sie gut gemacht wurde.

So und ehe ich jetzt meien Dr.-Arbeit zu diesem Thema schreibe, höre ich lieber auf.
Zuletzt geändert von waschbaer am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Torsten
Beiträge: 6098
Registriert: Fr Okt 05, 2001 8:20 pm
Wohnort: Krefeld
Kontaktdaten:

[QUOTE=waschbaer;280638]
Auch Abba-Songs (ich entschuldige mich gleich schon bei Torsten als großem Fan der vier Schweden) sind gut gecovert worden.[/QUOTE]
Keine Entschuldigung notwendig (außer dafür, dass du ABBA nicht komplett in Großbuchstaben schreibst). :D Gibt einige gute Cover von deren Songs, sogar manche deutsche gefällt mir. Besser als das Original ist für mich aber nur Mike Oldfields Version von "Arrival".

Selbst "S.O.S." von Men Without Hats hat was:

YouTube - men without hats-sos

"The Day Before You Came" von Blancmange ist auch 'ne schöne Nummer, aber an das Original kommt's schon deshalb nicht ran, weil hier Agnethas melancholisch-zerbrechliche Ausstrahlung fehlt. Und die macht einen erheblichen Teil der Wirkung vom Original aus, weil es kaum einen anderen Titel der Band gibt, der vor allem den Fans so ans Gemüt geht.
Zuletzt geändert von Torsten am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Heiko2609
Member
Beiträge: 298
Registriert: So Sep 21, 2008 11:23 am

Ähm, ich wusste noch gar nicht dass "Stairway to heaven" einmal gecovert wurde.
Ich habe es auf der Doppel-LP "The Song remains the same".
Und im Radio wird wenn es mal gespielt wird, immer die Led Zeppelin-Version gespielt.

Und das mit dieser Trulla von Novaspace(wer soll denn das nun sein) ist aber passend für die heutige kapitalische, oberflächliche Zeit. Musikbands mit Texten die etwas aussagen(mit welcher Meinung und Bezug man dazu auch immer stehen mag) sind einfach nicht gefragt und bekannt.
Trallalapop mit dem ewig gleichen Beziehungskram schon.
Zuletzt geändert von Heiko2609 am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Elek.-maxe
Member
Beiträge: 4508
Registriert: Mi Jun 23, 2004 1:36 pm
Kontaktdaten:

[QUOTE=Heiko2609;280659]Musikbands mit Texten die etwas aussagen(mit welcher Meinung und Bezug man dazu auch immer stehen mag) sind einfach nicht gefragt und bekannt.[/QUOTE]Da ich eben "Everybody hurts" von R.E.M. im Radio höre (OK, selbst DAS ist schon 15 Jahre alt), muß ich ein klein wenig wiedersprechen. Allerdings gab es eben zu diesem Titel vergangenen Winter eine ach-was-bin-ich-betroffen-Version zu irgendeinem guten Zweck, auch da ging - trotz des Pathos - einiges verloren, obwohl es nicht hupfdohlig war.

Zum Eröffnungstitel: Wie ich Musicola schonmal gesagt hatte, war auch mir die Shocking-Blue-Version von "Venus" bekannt und bei mir beliebt, auch wenn ich der Bananarama-Version mehr (trotz S/A/W) abgewinnen kann.

Es ist, wie es ist: Manch ein Interpret legt mächtig was ins Zeug, wenn er fremde Titel interpretiert (hier seien z.B. Marc Almond, Joe Cocker, Jimmy Somerville etc. erwähnt) - andere, vor allem rein produzierte und Kommerzbands, die sich an alten Titeln "vergehen" tun eben dies: Ein Vergehen am Originaltitel.
Zu den erwähnten, die immer versuchen, etwas eigenes in den interpretierten Songs herauszustellen, kommen natürlich noch die Musiker, die rein am gefallen und der Spielfreude gerne auch mal ein bekanntes Stück nachspielen.
Zuletzt geändert von Elek.-maxe am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Antworten

Zurück zu „80er / 80s - POP & WAVE“