Die Pfand-Schand'

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SonnyB.
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[quote=chris74;250214]

Aber was diese PET-Flaschen angeht: wer bitte ist so reich, daß er sich stilles Mineralwasser in Flaschen kauft??? Abgesehen von der ganzen unnötigen Schlepperei geht das ins Geld, und vor allen Dingen ist unser Trinkwasser das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland.[/quote]

Das Wasser wird kontrolliert, ja. Aber wenn du, wie wir hier in der Umgebung, das Pech hast stellenweise noch BLEIROHRE im/um/am Haus zu haben, kannst du Wasser aus der Leitung vergessen. Das kann kontrolliert sein wie es will, bis es aus dem Hahn kommt, ist das wieder ungesund.
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PostMortem
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[quote=chris74;250214]Abgesehen von der ganzen unnötigen Schlepperei geht das ins Geld, und vor allen Dingen ist unser Trinkwasser das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. [...]Und für die Sprudelfans gibt's ja 'nen Wassermax.[/quote]

Höre ich häufiger, vor allem von den "Soda-Club-Nutzern" bei mir auf der Arbeit. Lustig finde ich daran nur, dass eigentlich seit Jahren immer und immer wieder davor gewarnt wird, dass diese Geräte totale Keimschleudern sind. Da kann das Wasser vorher einwandfrei gewesen sein (was in fast keinem Haushalt am Wasserhahn noch der Fall ist, da die Rohre fast überall marode sind). Hinterher hat es meistens eine schlechtere Qualität als jedes Mineralwasser. Siehe auch:

http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2006/pm.2006-05-17.134

Wir untersuchten kürzlich 60 dieser Geräte, hauptsächlich Soda-Club, Wasser-Maxx, Soda-Maxx und Soda-Stream und fanden 24 x Keimzahlen weit über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung und 39 x Keimzahlen weit über dem Grenzwert der Mineral- und Tafelwasserverordnung. Die Grenzwerte der Trinkwasser- bzw. Mineral- und Tafelwasserverordnung wurden teilweise bis zu 34.000-fach überschritten. 10 x lagen die Gesamtkeimzahlen über 1 Million pro Liter, die höchste Gesamtkeimzahl betrug 6,9 Millionen Keime pro Liter. Die am häufigsten isolierten Mikroorganismen waren Sprosspilze, Schimmelpilze, Corynebakterien, aerobe Sporenbildner, 2 x wurden Darmkeime isoliert.

Aber ok, es ist natürlich möglich, dass die Mineralwasser-Industrie da ihre Finger im Spiel hatte (und vorher wohl im Po... UPS, sorry :D).

PM
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chris74
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@SonnyB: stimmt, das ist natürlich doof, wenn das Wasser eigentlich gut ist, die Leitungen aber bäh sind.

@Post Mortem: ich habe keinen Wassermaxx oder dergleichen, weil ich dieses Sprudelwasser eh nicht mag. Was ich bislang nur wußte, war, daß diese Aktivkohlewasserfilter nahrhafter Boden sind für Keime. Außer, man wechselt diese Dinger täglich, dann allerdings sind sie quasi unbezahlbar.
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PostMortem
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Tja, Einwegpfand killt Mehrweg.... ?!

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/meldung1066.html

Verbraucher kaufen Einwegflaschen
Mehrwegquote im freien Fall

Experten rechnen damit, dass der freie Fall der Mehrwegquote bei Wasser und alkoholfreien Getränken noch nicht gestoppt ist. "Eine Quote von unter 20 Prozent wie etwa in Österreich und der Schweiz halten wir nicht für ausgeschlossen", sagt Werner Witting, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke [...] Die Pfandregelung habe ihr Ziel komplett verfehlt, ist Witting überzeugt. So weit will das Umweltbundesamt nicht gehen. Die Behörde räumt jedoch ein, dass " die Einführung der Pfandpflicht für die Unterstützung des Mehrwegs nichts gebracht hat".

PM
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Babooshka
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[QUOTE=chris74;250214]
Aber was diese PET-Flaschen angeht: wer bitte ist so reich, daß er sich stilles Mineralwasser in Flaschen kauft???[/QUOTE]

In Mineralwasser sind, wie der Name schon sagt, Mineralien drin, die in Leitungswasser nicht sind. Auch schmeckt Mineralwasser anders als Leitungswasser. Ich wechsle trotzdem immer mal zwischen Mineralwasser und Leitungswasser ab.

Was die Mülltrennung angeht, in München habe ich pflichtbewusst Papier, Plastik, Glas und Restmüll getrennt, weil das quasi erste Bürgerpflicht war, so wurde einem suggeriert. Eines Tages fand jeder Mieter auch ein Eimerchen für Biomüll vor der Tür, aber das habe ich sogleich zweckentfremdet, denn ich hatte und habe keine Lust darauf, dass es in der Küche modert und stinkt und sie von Schwärmen von Obst- und Sch-hausfliegen bevölkert wird, genau das ist nämlich passiert, als sich nur ein bisschen so genannter Biomüll in meinem Normalmüll befand. Nach meinem Umzug nach Berlin habe ich immer noch Altglas und Altpapier, aber die Plaste kommt in den Restmüll. Mir ist das in München tierisch auf die Nerven gefallen, in meiner eh schon winzigen Küche einen Karton mit lauter Shampoo- und Duschgelflaschen, Salamiverpackungen u. ä. unterm Regal stehen zu haben, den natürlich weder der damalige Mitbewohner noch ich Lust hatten runterzubringen. Also habe ich in Berlin darauf verzichtet, da trotz größerer Küche einfach kein Platz mehr dafür wäre, und ich finde das Runterbringen dieser riesigen Mengen Altpapier schon lästig genug.

Und um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Nein, ich sammle unterwegs kein Pfand ein. Ich habe auch gar keinen Blick dafür, mir würden Flaschen gar nicht auffallen, da müsste ich schon drüber stolpern und auch da würde mein Hirn nicht gleich "Achtung Pfand!" melden, weil ich von einer achtlos weggeworfenen Einwegflasche ausgehen würde. Einmal wollte ich nach dem Paul Weller-Konzert die ganzen rumstehenden Getränkebecher einsammeln und zurückbringen, das hätte sicher gut Geld gegeben, denn es waren eine ganze Menge. Nur wie ich merkte, an die Becher war eine Pfandmarke gekoppelt, die nun leider nicht gleich daneben lag, sondern von den rumstehen lassenden Konsumenten einbehalten worden war. Mist aber auch!
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MaxiMan
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[quote=chris74;250214] ... Und da wir so gut trennen, fällt kaum noch Restmüll an. Das spart mir Geld, da wir nur die kleinste Tonne brauchen. [/quote]

Dachte ich auch einmal. Pech hast Du aber dann, wenn Deine Entsorger eine personenbezogene Pflichtentleerung im Jahr einführt. In unserem Fall ist es dabei auch egal, ob und wie viel Kinder zum Haushalt gehören. Abgesehen vom Windelalter geht die Rechnung "Wer konsumiert, der müllt auch" in der Regel nicht auf. Ergo muss ich nun zusehen, meine Pflichttonnen auch tatsächlich abzufüllen - bezahlen muss ich sie ohnehin.
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musicola
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Ab wann "beginnt" eigentlich Pfand? Egal jetzt, ob Einweg oder Mehrweg. Zahlen die Händler auf ihre Einkaufspreise an den Lieferanten noch entsprechend der Order-Menge Pfand drauf, oder beginnt der Pfandkreislauf erst, wenn der Kunde sich das Getränk kauft?

Oder anders gefragt: Wer profitiert von nicht eingelöstem Pfand tatsächlich? Der Händler (wie ich ursprünglich vermutete) oder der Lieferant?
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AquaTom
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Hallo,
möchte hier auch noch meinen Senf dazugeben!
Habe mit "Nein" gestimmt!
Begründung: Grundsätzlich würde ich die Flaschen aus reiner Bequemlichkeit nicht aufsammeln. Falls ich aber gerade sowieso auf dem Weg zum Supermarkt, etc. wäre würde ich sie wahrscheinlich mitnehmen!
Andere Situation: Wir fahren mit den Kumpels per Zug nach XYZ und haben uns für unterwegs 'ne Kiste Bier mitgenommen! Da wir am Zielort die Kiste nicht rumschleppen wollen bleibt sie halt dort stehen! Wieder reine Bequemlichkeit! Ich denke aber schaden tut's auch keinem. Im Gegenteil, die Flaschensammler profitieren doch von unserer Bequemlichkeit! Es sei Ihnen gegönnt!
Eine Bekannte erzählte mir allerdings neulich das ihre Kinder ein paar Flaschen aufsammeln wollte und sie auf einmal von einem Typen angemacht wurden der sagte es seien seine Flaschen! Die Lagen aber bereits im Mülleimer! Es scheint sich hier so eine Art Revieraufteilung zu bilden... Das finde ich dann schon zum :kotz:.

ups... Pause schon wieder um ...

Gruß,
AquaTom
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musicola
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[quote=PostMortem;250723]Tja, Einwegpfand killt Mehrweg.... ?!

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/meldung1066.html

Verbraucher kaufen Einwegflaschen
Mehrwegquote im freien Fall

Experten rechnen damit, dass der freie Fall der Mehrwegquote bei Wasser und alkoholfreien Getränken noch nicht gestoppt ist. "Eine Quote von unter 20 Prozent wie etwa in Österreich und der Schweiz halten wir nicht für ausgeschlossen", sagt Werner Witting, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke [...] Die Pfandregelung habe ihr Ziel komplett verfehlt, ist Witting überzeugt. So weit will das Umweltbundesamt nicht gehen. Die Behörde räumt jedoch ein, dass " die Einführung der Pfandpflicht für die Unterstützung des Mehrwegs nichts gebracht hat".

PM[/quote]

Immerhin brachte das Einwegpfand nicht mehr solch hässliche Landschaftsfratzen wie im im Eingangsposting erwähnten Sarreguemines. Muss bei meinem nächsten Besuch im Saarland mal ein paar Fotos knipsen!

Denn was bei uns achtlos ins Gebüsch geworfen wird, heben die Obdachlosen bzw. Pfandsammler auf und lösen es ein...

Das hier wollt ich auch nochmal anschieben:

[quote=musicola;250898]Ab wann "beginnt" eigentlich Pfand? Egal jetzt, ob Einweg oder Mehrweg. Zahlen die Händler auf ihre Einkaufspreise an den Lieferanten noch entsprechend der Order-Menge Pfand drauf, oder beginnt der Pfandkreislauf erst, wenn der Kunde sich das Getränk kauft?

Oder anders gefragt: Wer profitiert von nicht eingelöstem Pfand tatsächlich? Der Händler (wie ich ursprünglich vermutete) oder der Lieferant?[/quote]

Finde da echt überhaupt nix im Netz...
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djrene
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Der Handel bezahlt Pfand an den Hersteller.
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