[QUOTE=Pastellfarbe;316455]Nun... Was ist ein 80er Jahre Forum, wenn nicht über das Musikinstrument gesprochen wird, was dieses Jahrzehnt MAßGEBLICH geprägt hat?
Ich oute mich... Ich bin glücklicher Besitzer eines
Roland D-50. Den gebe ich so schnell nicht wieder her.[/QUOTE]
„Maßgeblich geprägt“ ist ein bißchen schwierig zu sagen bei einem Synthesizer, der erst 1987 auf den Markt kam. Da waren andere Maschinen sehr viel einflußreicher, z. B. Sequential Circuits Prophet-5 (1978), Oberheim OB-X (1979), Fairlight CMI (1979), Linn LM-1 (1980), Roland Jupiter-8 (1981), LinnDrum (1982), Yamaha DX7 (1983), E-mu Emulator II (1983).
[QUOTE=Pastellfarbe;316455]Einen
YAMAHA DX7 oder ähnliches anzuschaffen, halte ich aus heutiger Sicht völliger Unfug. Jede billige Software-Emulation erreicht das.[/QUOTE]
Die Struktur: ja.
Den Klangcharakter: nein. Der DX7 hört sich ja schon anders an als der DX7II, weil letzterer hochwertigere 16-Bit-Wandler bekam.
Native Instruments FM8 bemüht sich kein Stück, den Klangcharakter irgendeines klassischen Yamaha-Synthesizers zu emulieren, und auch andere Software tut das kaum.
[QUOTE=Pastellfarbe;316572]Der D-50 ist 100% digital. Emulieren läßt er sich einfacher als einen analogen Synthesizer.[/QUOTE]
So ganz 100% digital ist er nicht.
Das glaubte auch Roland, als sie für VariOS die VC-1-Karte entwickelten. Sie gossen einfach die ganze Originalfirmware des D-50 inklusive Attack-Samples in die Karte. Was dabei rauskam, klang unerwarteterweise nur entfernt wie ein D-50.
Sie hatten nämlich den Einfluß der D/A-Wandler unterschätzt. Erst als sie die mitemulierten, was wohl letztlich ein größerer Aufwand war als die Portierung der Firmware, bekam das Ganze den gewünschten Charakter.
Perfiderweise sitzt beim D-50 auch die Effekteinheit hinter den Wandlern. Sie ist also nicht wie bei modernen Digitalsynthesizern digital eingebunden, sondern analog. Deswegen rauscht der Chorus beim D-50 auch. All solche Artefakte machen letztlich den Klangcharakter eines Synthesizers aus, auch wenn er komplett digital erscheint.
Richtige Synthesizer-Nerds hören da auch extrem genau hin. Die können sogar den D-50 von seinem geringfügig jüngeren Rackbruder D-550 klanglich unterscheiden, weil beim D-550 ein paar Sachen, darunter die Wandler, gegenüber dem D-50 ein Stück weit „verbessert“ wurden. Die Software-Emulationen und der Boutique D-05 klingen wieder etwas anders.