Du weißt, dass du die 80er vermisst, wenn...

Ob der wilde Süden oder der kühle Norden, hier trifft man sich zwischen den großen Treffen
PostMortem
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[QUOTE=musicola;289171]Das gilt jetzt für alle hier, die sich durch diverse Fragen (Punkte sammeln? Snickers dazu?) belästigt fühlen:
Bitte bitte die Frage einfach nur verneinen. Auch bitte ohne das genervt hinzugefügte "hab auch kein Interesse am Punkte sammeln!!!11einself"[/QUOTE]

Prinzipiell richtig, weils aufhören würde wenn es sich nicht wirtschaftlich auszahlen würde. Online ist es allerdings einfacher die passenden Zusatzangebote zu ignorieren, als wenn man direkt "in echt" angesprochen wird. Blöderweise passen die elektronisch ermittelten "Dieses und jenes könnte sie auch interessieren" allerdings öfter zum Gekauften, als das Snickers zum Heimtrainer.

[quote]Die Person an der Kasse ist strikt angewiesen, zu fragen bzw. anzubieten. Wenn Ihr die arme Sau dann auch noch anmeckert, trifft es definitiv den Falschen! Die kann da nix für, und da nützt es auch nix, wenn Ihr verlangt, dass sie es an den Chef weiterleiteen soll. Interessiert den nicht, wenn's vom Mitarbeiter kommt. Wird abgebügelt! Wenn, dann müsst ihr einige Etagen höher anklopfen und dort eueren Frust abladen. Die Unternehmensführungen reagieren im Normalfalle sehr gut, wenn der Kunde direkt Kontakt aufnimmt. Über den Puffer Verkäufer/Kassierer bringt das überhaupt nix.[/quote]

Den Grundgedanken und das Interesse es so zu handhaben verstehe ich wohl.

Doch Kunden erhalten dann in 9 von 10 Fällen von studentischen Aushilfen aus Schlagwort-Datenbanken zusammengesetzte, mehr oder weniger salbungsvolle Standardtexte und offizielle Sprachregelungen *g* Da wird einem schon erklärt, warum das was man gerade kritisiert eigentlich total super ist. Man hatte das halt nur nicht begriffen. Ich glaube nicht, dass bei solchen Massenveranstaltungen einzelne Kunden mehr bewirken als einzelne Mitarbeiter. Wenn viele Kassierer dauernd Wutausbrüche wegen dieser Anweisungen an der Kasse erleben, könnte man das auch als Teil der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sehen und über Betriebsräte und Gewerkschaften aktiv werden. Da der Organisationsgrad niedrig und die gefühlte Ersetzbarkeit, der Zickenterror in Kaufhäusern untereinander und die Abhängigkeit der Einzelhandelsbelegschaften vom Job besonders hoch ist, ist diese Hürde und der beschwerliche Weg durch die Instanzen meistens zu abschreckend.

Ich habe mir angewöhnt so zu denken, dass ich als Kunde das Gehalt zahle und nicht der Chef mit seinen blöden Ideen. Wenn ich also was loszuwerden habe, mache ich das direkt am "POS" (Point of Sale). Wenn die Hierarchien im Unternehmen zu undurchlässig sind, kann ich ja nichts dafür. Klar kann ich verstehen, dass der Mitarbeiter selbst nichts ändern kann. Aber genau so gehts doch jedem der nicht gerade im mittleren Management aufwärts angestellt ist. Wenn ich also an dem Punkt was sage wo das Problem auftritt, habe ich meine Kritik ausgesprochen und hab wenigstens nur noch meinen ureigenen Ärger im Kopf. Man muss ja nicht dem Mitarbeiter persönlich böse sein. Alles weitere wird der Markt regeln. Wer nicht von unten bis oben auf seine Kunden hört, ist irgendwann weg. Selbst Branchenriesen wie Quelle (und fast Karstadt) sind wieder verschwunden, weil sie am Markt vorbei agiert haben.
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musicola
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[QUOTE=PostMortem;289172]
Ich habe mir angewöhnt so zu denken, dass ich als Kunde das Gehalt zahle und nicht der Chef mit seinen blöden Ideen. Wenn ich also was loszuwerden habe, mache ich das direkt am "POS" (Point of Sale).[/QUOTE]

Und solange weiterhin immer nur der Überbringer der ungeliebten Nachricht (Punkte? Snickers? Energy Drink?) geköpft wird, und nicht der Initiator, ändert sich auch nix! Herzlichen Glückwunsch, PM!

Ich hab mir mittlerweile angewöhnt, genervten Kunden anzubieten, den Chef herbeizurufen. Wollense aber nicht. Den Verkäufer könnense ankacken, aber zum Chef gehen?

Wie sagte Olli Kahn mal so schön? Eier! Wir brauchen Eier! :D
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musicola
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Ich muss im Übrigen mal etwas relativieren:

1. Ist es keineswegs die Regel, dass Nicht-Paybackkartenbesitzer genervt auf die Frage nach der Karte reagieren. Das sind glücklicherweise nur ab und an vorkommende Ausnahmen (vielleicht drei oder vier im Monat). Im Gegenteil ist es so, dass die meisten Kunden die eine solche Karte haben, sich darüber freuen, dass man sie daran erinnert hat, weil sie es von alleine sonst vergessen hätten! :)

2. Biete ich keinen Kappes zusätzlich an der Kasse an wenn der Kunde bezahlen möchte. Allenfalls die Packung Batterien für das eben an die Kasse getragene Spielzeug, da es auch hier oftmals so ist, dass der Kunde überliest, dass die "Batterien nicht enthalten" sind! :D Und auch hier überwiegt die Dankbarkeit für's erinnern und verhindern eines Dramas zuhause! :zahn:

Muss sowieso mal eine Lanze für meine tägliche Lauf- und Stammkundschaft brechen. Überwiegend so nett wie sie auch behandelt werden möchten. So macht die Arbeit Spaß. Aber ich bin ja auch ein ganz Lieber! :wink:
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PostMortem
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[QUOTE=musicola;289173]Und solange weiterhin immer nur der Überbringer der ungeliebten Nachricht (Punkte? Snickers? Energy Drink?) geköpft wird, und nicht der Initiator, ändert sich auch nix! Herzlichen Glückwunsch, PM!

Ich hab mir mittlerweile angewöhnt, genervten Kunden anzubieten, den Chef herbeizurufen. Wollense aber nicht. Den Verkäufer könnense ankacken, aber zum Chef gehen?

Wie sagte Olli Kahn mal so schön? Eier! Wir brauchen Eier! :D[/QUOTE]

Wie in meinem Posting schon geschrieben: Wenn die Belegschaften im Einzelhandel Eier hätten und nicht so stutenbissig untereinander wären, müssten sie sich nicht so viel über schlechte Arbeitsbedingungen und die Hirnfürze einzelhandelsfremder BWLer-Chefs ärgern. Ich muss mein Geld auch mit viel Stress und Herzblut verdienen. Das nehme ich und trage es ins Geschäft. Dann will ich aber als Kunde nicht auch dort noch dafür verantwortlich sein die Servicequalität und das Einkaufserlebnis zu verbessern. Um das Ankacken von Verkäufern gehts es mir allerdings auch gar nicht. Nur wird es doch noch erlaubt sein zu sagen "Nein, ich sammle keine Punkte und ich habe das auch nicht vor!", um direkt der nächsten Frage aus dem Weg zu gehen. Die Payback-Karte schafft kein Kunde und kein Verkäufer mehr ab. Aber wenn ich keine habe und will, will ich die verlorene Lebenszeit mit solchen Dingen als Kunde doch möglichst auf ein Minimum reduzieren.

Die Einkaufserlebnisse sind mittlerweile im regulären Einzelhandel schon ernüchternd genug. Erst gestern bin ich wieder entnervt aus dem extra nach Feierabend angesteuerten Elektronikmarkt abgehauen und hab zum wiederholten Male dann doch lieber bei Amazon bestellt. Warum? Die Ware die ich haben wollte war nicht da, Alternative kostete 35% mehr und das obwohl das Gesuchte bei Amazon bereits erheblich günstiger war. Da hört der Vorteil "Dann habe ichs gleich" auf genug wert zu sein. Was habe ich ansonsten während der Zeit mitbekommen? 2 BlueRays für 18 Euro. Toll! Aber man findet nix von dem was man sucht, alles durcheinander. Ich erfahre: Die Kollegin, die für die Regale zuständig sei, wolle das alles nach ihrem System geordnet haben (das keiner versteht). Könne man nix machen! Dann sage ich "OK, danke für die Info, aber Tschüß und Grüße an die Frau Kollegin!". Solchen Murks müssen nun wirklich Belegschaften im eigenen Interesse unter sich ausmachen, sonst macht man eben irgendwann zu. Da noch Zeit mit Briefe schreiben, Chef rufen, rummailen oder "Service Hotlines" anrufen zu verschwenden, kommt für mich gar nicht in die Tüte.
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[QUOTE=musicola;289174]Aber ich bin ja auch ein ganz Lieber! :wink:[/QUOTE]Da ich das kleine Elend schon selbst an der Kasse erleben mußte: Das stimmt. :)

Eigentlich hatte ich nur die Befürchtung, denjenigen Angestellten, der mir -obwohl man erkennen kann, daß ich nur das, was ich will (z.B. Sprit für 30,00 Euro, keinen Cent weniger oder mehr) mit abgezähltem Geld (ein 20er und ein 10er) kaufen möchte- was unsinniges an die Backe verkaufen möchte, laut anfahre.

Ich vermute, ich stelle einfach auf völligen Durchzug.

Im Supermarkt habe ich schon öfter die Frage, ob denn alles zur Zufriedenheit war, gehört - was ich auch schon öfter verneint habe. Das ist aber wohl eher eine Floskel, mit dem man dem Kunden ein "wir sind für Sie da" vermitteln möchte.
Ein dämliches nochwas-was-du-brauchen-könntest-Angebot können sich die Supermärkte aber (zum Glück) zeitlich nicht leisten, die Schlangen an der Kasse sind dort mitunter lange genug - so lange, daß ich für gewöhnlich das Geld schon abgezählt parat habe. Die Fragerei würde die Schlange wachsen lassen, was in Stoßzeiten sicher unrentabel wäre.
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[QUOTE=Elek.-maxe;289169]Ich fürchte mich übrigens gerade vor meiner eigenen Reaktion, falls es doch mal vorkommt... :hää:[/QUOTE]

Kommt mir bekannt vor *g*

Klar, die Verkäufer haben ihre Anweisungen - diese Erkenntnis nützt aber auch nicht viel ;)

Warum nicht einfach ein kurzes: Nur Tanken? Und fettich...

Stattdessen wird erstmal der ganze Bezahlvorgang mit dem Gelaber blockiert. Wenn man mir von dem überteuerten Sch*** garantiert nix verkaufen möchte, muss man es nur so wie aktuell üblich mit XXL-Penetranz machen ;->

Ich wäre mal gerne bei dem Meeting dabei gewesen, wo sich diese brillanten Köpfe den BS ausgedacht haben...

Lutz
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@musicola

Klar sind die Verkäufer angewiesen nach Payback und Co. zu fragen, aber nervig ist es trotzdem. Und ich weiß auch, dass der arme Kerl an der Kasse da nichts dafür kann, sondern dass sich das irgendwelche anderen Hirne ausgedacht haben.

Aber mal was ganz Anderes: Ist mir in der letzten Zeit was icht aufgefallen oder ist es mittlerweile nicht mehr Usus, dass man Kassenzettek mitgibt. Ich war gestern dienstlich in der Nähe von Ravensburg und habe zum einen in einer Drogerie etwas gekauft. Gut, es war nur ein Labellostift, aber die Kassiererin nahm den Kassenzettel und anstatt ihn mir zu geben, warf ihn in einen Abfalleimer unter der Kasse.

Gleicher Tag, zweites Beispiel. Auf der Heimfahrt tankte ich bei einer Araltankstelle und habe mit EC-Karte bezahlt. Der typische Dialog.

Ich: Zapfsäule Nummer Eins, der Audi.
Verkäuferin: 60 Euro genau.
Ich: (gebe ihr meine EC-Karte): Bitte sehr.

Und ab dann wirds seltsam:

Verkäuferin: Reinstecken müssen sie´s schon selber.
Ich: (tippe die Nummer ein)
Verkäuferin: So, das war´s. Und Karte raus.
Ich: (warte ca. 15 Sekunden)
Verkäuferin: Is´ noch was?
Ich: Die Quittung bitte. Die brauch ich fürs Fahrtenbuch.
Verkäuferin: Echt? Die geben wir meist eh nicht mehr mit.


Mal ganz dumm gefragt: Abgesehen davon, dass man manche Quittungen für die Steuer brauchen kann, ist es ja auch für mich ein Nachweis, dass ich dieses Teil auch tatsächlich bezahlt habe.
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Babooshka
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Habe ich so auch noch nicht erlebt. An der Tankstelle bekomme ich immer den Bon, an der Supermarktkasse werde ich gefragt, ob ich ihn haben möchte oder aber er wird mir von vornherein ausgehändigt.
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Sparks
waschbaer
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Ich fands ja nur so seltsam, weil es zweimal am gleichen Tag war.
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Elek.-maxe
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[QUOTE=Babooshka;289183]An der Tankstelle bekomme ich immer den Bon[/QUOTE]Genau da muß ich schon seit Jahren jedesmal darum bitten.
In Supermärkten wurde man 'ne Zeit lang (so vor 'nem Jahr) gefragt, inzwischen gibt's meist nur noch einen Zettel auf Augenkontakt oder Nachfrage.
Meine Frau ärgert sich zwar häufig über meine vielen Einkaufszettel, aber ich fühle mich mit denen sicherer. In meiner Mittagspause gehe ich öfters durch mehrere Läden und bin auch schon vom Kaufhausdetektiv gefilzt worden. Ohne Bon steht man blöd da.
Zuletzt geändert von Elek.-maxe am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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