Political Correctness - Gestern vs. Heute

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Babooshka
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Überhaupt heißt das Arbeitsamt ja auch nicht mehr Arbeitsamt, sondern "Jooooop-Center" (hier vorstellen, wie Cindy aus Marzahn es ausspricht) :)
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PostMortem
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Geschlachtet in der Schule: "Tschüss, liebes Kaninchen" - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - SchulSPIEGEL
Es sollte Unterricht ganz nah an der Realität sein: In Schleswig-Holstein bestellten Lehrer ein Kaninchen zum Sterben in die Schule. So sollten die Kinder lernen, dass Essen in der Steinzeit nicht in der Tiefkühltruhe lag. Auch eine Unterschriften-Aktion der Schüler konnte das Tier noch retten.....

Musste ich an diesen Thread denken. Da sieht man mal wie unnatürlich und verlogen viele Kinder heute aufwachsen. Mit 10 oder 11 dürfen sie nicht - wie früher und teilw. auch heute noch auf dem Land unvermeidbar - erfahren wo das Fleisch auf dem Teller her kommt, dürfen keine nackten Menschen sehen und haben mit 14 dann entweder den ersten Gang Bang oder einen BMI >30 vom Meckes-Fleisch das auf Bäumen wuchs oder von lila Kühen stammt. :hää:
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Laschek
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Als ich Kind war hatten wir meist 2 Hasen in einem Stall im Garten. Die wurden zwar liebevoll gefüttert und gestreichelt, aber es war klar dass die zum Essen da waren. Wenn's soweit war hab ich als Stöpsel meist zugeguckt wie die mit dem Messergriff erschlagen und anschliessend abgezogen und ausgenommen wurden. Manchmal hat sich der tote, nackte, kopflose Körper aufgrund irgendwelcher Muskelzuckungen nochmal bewegt:hää:
Alpträume hatte ich deswegen nicht, meine Eltern wären auch nie auf die Idee gekommen mich vom Zugucken abzuhalten.
Heute bin ich Vegetarier und kann keiner Fliege was zuleide tun :D
Also durchweg positive Auswirkungen ;)
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McFly
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was die schlachtung von kaninchen als schulaufführung betrifft, so kann ich eure empörung über die empörung nicht nachvollziehen. denn hier ist er wieder: der kult der vergangenheit, wei es werner fuld nannte. ständig getrieben von der geschichtssehnsucht, also dem was "früher mal" war, glaubt man, dass es pädagogisch wertvoll sei, ein kaninchen vor der klasse schlachten zu müssen. dabei sollte man zunächst fragen: was soll das kind dabei lernen? das reine wissen, dass tiere getötet werden (und auch schon in der steinzeit getötet wurden) könnte mündlich und schriftlich vermittelt werden. wissensvermittlung ist also nicht der grund für diese absurde aktion. offenbar wollten da zwei übereifrige lehrer eine schocktherapie ausführen, nur waren die sich sicher nicht klar darüber, was es zu therapieren gibt.
zweifelsohne haben sie mehr schaden angerichtet, als nutzen gebracht: es gibt studien, die zeigen, dass es unerheblich ist, gegen was sich körperliche gewalt richtet um einen stimulationseffekt zu haben. auch das schlachten von tieren kann also analog reale personelle gewalt stimulieren (vgl. berkowitz; parke; kunczik u. a.). ferner werden sie wohl höchstens einen vegetarischen gruppenanfall ausgelöst haben.

es gibt einfach keine schlüssige begründung, die ein solches vorgehen nötig macht, auch wenn hier jetzt einige sagen "mir hat's damals auch nicht geschadet." damit auszuwachsen und es im klassenzimmer vorzuführen sind zwei grundverschiedene dinge. hinzu kommt zudem, dass sich die beiden lehrer in ihren sozialkompetenzen komplett disqualifiziert haben, spätestens als der wunsch der schüler mehrheitlich klar war, dass tier zu verschonen. sich darüber hinwegzusetzen, zeigt - neben dem vorhaben ansich - dass beide für den beruf ungeeignet sind und aus dem schuldienst entfernt gehören.
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Lutz
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[QUOTE=McFly;284088]was die schlachtung von kaninchen als schulaufführung betrifft, so kann ich eure empörung über die empörung nicht nachvollziehen. denn hier ist er wieder: der kult der vergangenheit, wei es werner fuld nannte. .[/QUOTE]

Ich hab da auch so meine Probleme - warum dann nicht auch einen Hund "schlachten" vor versammelter Klasse? Das hätte natürlich niemand gemacht, in unserer Hundeliebhaber (gib mir ein W.C. Fields :zahn:) Gesellschaft. Und ja -Hundefleisch mag ja auch gut schmecken...

Lutz
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PostMortem
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[QUOTE=McFly;284088]was die schlachtung von kaninchen als schulaufführung betrifft, so kann ich eure empörung über die empörung nicht nachvollziehen. denn hier ist er wieder: der kult der vergangenheit, wei es werner fuld nannte. ständig getrieben von der geschichtssehnsucht, also dem was "früher mal" war, glaubt man, dass es pädagogisch wertvoll sei, ein kaninchen vor der klasse schlachten zu müssen. dabei sollte man zunächst fragen: was soll das kind dabei lernen? das reine wissen, dass tiere getötet werden (und auch schon in der steinzeit getötet wurden) könnte mündlich und schriftlich vermittelt werden.[/QUOTE]

Es krankt doch schon daran, dass so etwas für einen Allesfresser lebensnotwendiges wie Nahrungsbeschaffung überhaupt schulisch vermittelt werden muss. Das ist ein Luxusproblem unserer Gesellschaft und keinesfalls ein Grund dann nicht wenigstens schulisch zu vermitteln wie aus einem Tier ein Stück Braten wird. Es ist bequem wegzuschauen und in Illusionen zu leben. Das zu unterstützen ist aber gerade nicht Aufgabe von Bildung. Wieso fährt man zur politischen Bildung in KZ-Gedenkstätten, wenn mündliche und schriftliche Vermittlung doch reicht? Anschauungsunterricht, Erlebnispädagogik - alles unnötiger Mumpitz?

Wohin führt dieses Wegschauen und nie-erlebt-haben wie Tiere während der Massentierhaltung leiden (was auch in der Schule vermittelt werden sollte) und wie sie getötet werden müssen denn? Zu Null Respekt vor Nahrungsmitteln!

Siehe auch:

Frisch auf den Müll
DasErste.de - Reportage & Dokumentation - Frisch auf den Mll (20.10.2010)

und

Unser täglich Brot
YouTube - Unser täglich Brot - Blick in die perverse Welt der industriellen Nahrungsmittelproduktion


Es fällt nicht ohne Grunde gerade im pädogischen so oft das Wort "anschaulich". Heute gibt es Stadtschulkinder, die wissen nichtmal mehr was ein Wald ist (und das weiss ich aus persönlichem Umfeld), weil Ihre Eltern mit Ihnen nie zu einer größeren Ansammlung von Bäumen gefahren sind. Das ist dann die Steigerung der Kuh, die ja für manche Kinder schon von Natur aus lila sein soll. Da sollten alle Alarmglocken schrillen, denn was für eine Erwachsenenwelt aus dem Tal der Ahnungslosen soll das denn in 10-20 Jahren mal werden?

Wenn sich die Eltern dieser Kinder über die wirklich perverse Nahrungsmittel-Massenproduktion so aufregen würden, wäre mehr gewonnen. Stattdessen setzen Sie ihre in Watte gepackten, zu multiresistenten und superallergischen Weicheeiern desinfizierten Sprösslinge in den dicken Audi Kombi und raffen den billigsten Hormon- und Medikamentenabfall fürs Mittagessen und Abendbrot zusammen, hauptsache ihr Kind wird bloß nicht mit der Realität konfrontiert! Aber was kommt dabei raus, wenn nicht wenigstens die Kinder heute in der Schule malwieder sehr anschaulich vermittelt bekommen was so ein respektables Stück Fleisch, für das ein Tier getötet werden musste, eigentlich wert ist? Eine bessere Welt? Nein, besser doch ein Mal im Leben nur die ungeschönte Wahrheit und an die sollten sie sich erinnern, wenn sie die hygienisch abgepackte Packung Billig-Aufschnitt in die Tonne feuern, weil sie morgen abläuft.

Ihnen dafür die Augen zu öffnen finde ich eben hundert Mal sinniger als den Deckel auf der unangenehmen Wahrheit zu halten. Bei den Erwachsenen ist es meistens zu spät!
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waschbaer
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Nachdem ich gerade an einer nicht sonderlich anspruchsvollen Arbeit sitze, habe ich im Hintergrund (weil ich nach Jauch nicht abgeschalten habe), die Chart Show mit Oliver Geissen laufen, weil da gerade die neuen deutschen Pop und Rock Hits seit 2000 kommen. Da ich mich in diesem Bereich nicht mehr sonderlich auskenne, dachte ich, dass es so nebenbei vielleicht wenigstens halbwegs interessant sein könnte (auch wenn ich den Geissen normalerweise nicht abhaben kann).

Wirklich gefühlt nahezu jedes zweite bisher vorgestelltes Lied ist aus dem Bereich Deutsch Rap. Nicht nur, dass ich dieses Musikgenre absoluten Müll finde, so finde ich auch die permanenten Texte über Fremdenfeindlichkeit und die damit verbundene Überheblichkeit dieser Aggro-, Prolo-, und Migrationshintergrund-Rapper (die dann darüber rappen, wie stolz sie sind "Halbtürke" zu sein) schon wieder so politisch "überkorrekt", dass es mich brutal ankotzt. Wie wenn die einzige Aussage wäre: "Ey yo man, wir sind die einzigen Coolen und fett Korrekten ihr seid alles Fascho-Arschlöcher".
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Die Luftgitarre
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[QUOTE=waschbaer;284114]... so finde ich auch die permanenten Texte über Fremdenfeindlichkeit und die damit verbundene Überheblichkeit dieser Aggro-, Prolo-, und Migrationshintergrund-Rapper (die dann darüber rappen, wie stolz sie sind "Halbtürke" zu sein) schon wieder so politisch "überkorrekt", dass es mich brutal ankotzt. Wie wenn die einzige Aussage wäre: "Ey yo man, wir sind die einzigen Coolen und fett Korrekten ihr seid alles Fascho-Arschlöcher".[/QUOTE]

Die Überheblichkeit des Ghettos ist halt die trotzige Antwort auf die Arroganz der Einzelhaus-mit-Garten-Siedlungen. Im Grunde so ähnlich wie bei den Schwarzen in den USA.
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waschbaer
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[QUOTE=Die Luftgitarre;284546]Die Überheblichkeit des Ghettos ist halt die trotzige Antwort auf die Arroganz der Einzelhaus-mit-Garten-Siedlungen. Im Grunde so ähnlich wie bei den Schwarzen in den USA.[/QUOTE]

Da kann ich keine Arroganz erkennen. Die beschimpfen niemanden, sondern ganz normale kleine Spießbürger.
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PostMortem
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[QUOTE=Die Luftgitarre;284546]Die Überheblichkeit des Ghettos ist halt die trotzige Antwort auf die Arroganz der Einzelhaus-mit-Garten-Siedlungen. Im Grunde so ähnlich wie bei den Schwarzen in den USA.[/QUOTE]

Antworten die sich selbst? ;)

Bushido: ''Ich bin ein Spießer'' - Werbinich - Welt - Tagesspiegel
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