AW: Videotheken im Laufe der Zeit...
Verfasst: Mi Jan 16, 2013 11:45 am
[QUOTE=Die Luftgitarre;299285]Zurück zu den 80ern:
Habt Ihr auch den Eindruck, dass damals in Videotheken der 'Jugendschutz' strenger gehandhabt wurde. In meiner 80er-Videothek (nicht die nun geschlossene, die davor) war das räumlich klar getrennt: im Erdgeschoss jughendfrei bis FSK16, im Obergeschoss FSK18. Und die Treppe war direkt neben dem Tresen und ein unübersehbares Schild über der Treppe besagte "Zutritt für Personen unter 18 Jahren verboten". Man kam als Halbwüchsiger noch nicht mal in die Nähe der entsprechenden Kassettenhüllen. Heute hingegen kann praktisch jeder durch die ganze Videothek spazieren, oft stehen auch FSK 14, 16 und18 nebeneinander im Regal , die Kontrolle setzt erst an der Kasse ein.
Ich könnte mir vorstellen, dass das in den 80ern mit der damals in Politik, Presse und Fernsehen sehr aufgeregt geführten Debatte über "Brutalo-Filme" und deren Verbreitung per Videokassette zusammenhing. [/QUOTE]
Könnte man meinen. Tatsächlich ist es nun auch schonwieder 10 Jahre her, aber 2002 zog Edmund Stoiber immerhin noch offen mit einem generellen Verleih- und Vertriebsverbot von Gewaltvideos in den Bundestagswahlkampf. Als Beispiel wurde allen Ernstes u. a. "Ich weiß was Du letzten Sommer getan hast" genannt. Er hatte auch vor diese Vorstellung weltweit und durch Internet-Zensur durchzusetzen - seine Strategie gegen Einwände, dass die Filme doch heutzutage über das Internet verfügbar sind. Es war die Zeit des Amoklaufs von Erfurt und der Suche nach Schuldigen, die in Form von Filmen, sog. Killerspielen und Musik von Slipknot & Co. natürlich auch schnell gefunden waren.
Ich erinnere mich aber auch, dass ich in den 80ern als Minderjähriger in fast keine Videothek überhaupt rein durfte. Erst als Erwachsener fiel mir auf, dass es plötzlich sog. Familien-Videotheken gab und die Erwachsenen-Filme in separaten Räumen vorgehalten wurden. Manchmal war davor nur ein Vorhang und anderswo eine Sicherheitstür, die man erst nach Freigabe öffnen konnte.
Es war aber für mich als U18 nicht besonders schwer an Erwachsenen-Filme zu kommen. Wenn mein Vater ca. 20 Minuten später von der Arbeit kam, war er sehr wahrscheinlich mal kurz in der Videothek. Er hat die Kassette dann sogar versteckt, aber schwer zu finden war sie meistens nicht.
Habt Ihr auch den Eindruck, dass damals in Videotheken der 'Jugendschutz' strenger gehandhabt wurde. In meiner 80er-Videothek (nicht die nun geschlossene, die davor) war das räumlich klar getrennt: im Erdgeschoss jughendfrei bis FSK16, im Obergeschoss FSK18. Und die Treppe war direkt neben dem Tresen und ein unübersehbares Schild über der Treppe besagte "Zutritt für Personen unter 18 Jahren verboten". Man kam als Halbwüchsiger noch nicht mal in die Nähe der entsprechenden Kassettenhüllen. Heute hingegen kann praktisch jeder durch die ganze Videothek spazieren, oft stehen auch FSK 14, 16 und18 nebeneinander im Regal , die Kontrolle setzt erst an der Kasse ein.
Ich könnte mir vorstellen, dass das in den 80ern mit der damals in Politik, Presse und Fernsehen sehr aufgeregt geführten Debatte über "Brutalo-Filme" und deren Verbreitung per Videokassette zusammenhing. [/QUOTE]
Könnte man meinen. Tatsächlich ist es nun auch schonwieder 10 Jahre her, aber 2002 zog Edmund Stoiber immerhin noch offen mit einem generellen Verleih- und Vertriebsverbot von Gewaltvideos in den Bundestagswahlkampf. Als Beispiel wurde allen Ernstes u. a. "Ich weiß was Du letzten Sommer getan hast" genannt. Er hatte auch vor diese Vorstellung weltweit und durch Internet-Zensur durchzusetzen - seine Strategie gegen Einwände, dass die Filme doch heutzutage über das Internet verfügbar sind. Es war die Zeit des Amoklaufs von Erfurt und der Suche nach Schuldigen, die in Form von Filmen, sog. Killerspielen und Musik von Slipknot & Co. natürlich auch schnell gefunden waren.
Ich erinnere mich aber auch, dass ich in den 80ern als Minderjähriger in fast keine Videothek überhaupt rein durfte. Erst als Erwachsener fiel mir auf, dass es plötzlich sog. Familien-Videotheken gab und die Erwachsenen-Filme in separaten Räumen vorgehalten wurden. Manchmal war davor nur ein Vorhang und anderswo eine Sicherheitstür, die man erst nach Freigabe öffnen konnte.
Es war aber für mich als U18 nicht besonders schwer an Erwachsenen-Filme zu kommen. Wenn mein Vater ca. 20 Minuten später von der Arbeit kam, war er sehr wahrscheinlich mal kurz in der Videothek. Er hat die Kassette dann sogar versteckt, aber schwer zu finden war sie meistens nicht.