Melodien in der Musik damals und heute

Ob der wilde Süden oder der kühle Norden, hier trifft man sich zwischen den großen Treffen
new_romantic
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Da es schon ein Thema gibt " Humor damals und jetzt" möchte ich mal ein Thema starten über Melodie Empfinden damals und jetzt. Auf das Thema komme ich wenn ich heutige deutsche Schlager höre, ist zwar nicht mein Gebiet aber manchmal hört man es ja mit.Mir kommen jetzige Schlagermelodien sehr einfallslos vor wie nach einer Vorgabe. Kann jetzt keine Namen nennen weil ich sie nicht kenne. Höre ich dagegen Schlager aus den Eighties wie zum Beispiel Audry Landers, Hoffman und Hoffman, Andrea Jürgens oder Münchner Freiheit sind für mich eindeutige Qualitätsunterschiede erkennbar in der Kreativität. Woran liegt das? Was meint ihr?
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Juju
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Hat nix mit Schlager zu tun. Das ist die allgemeine Entwicklung der Musik hin zum Nullpunkt. Rock, Pop, usw. - es findet sich überall. Preset-Sounds aus dem Computer. Simple Aneinanderreihungen von Kindermelodien erreichen die Massen eben besser. Ich muss ja nur in den heutigen Düsterbereich schauen und 80er Goth/Wave-Musik mit dem aktuellen Geklimper vergleichen. Altgrufts, die heute nichts mehr mit der Szene zu tun haben, würde vor Schreck die Kinnlade nach unten kippen. Dagegen waren DAF noch vielschichtig. :D
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musicola
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Naja, eine gute Melodie lebt ja vor allem von ihrem Ohrwurm-Charakter, und wenn der Komponist derselben dafür einfach kein Händchen hat, dann klingt das eben einfallslos. Und da es heutzutage dank Software für den heimischen PC kinderleicht ist Songs zu basteln, ist es natürlich kein Wunder, dass mehr einfallslose und fade Stücke ihren Weg ins Radio bzw. die Charts finden.

Es liegt also nicht nur am Computer, wenn die Melodie nix taugt. Ganz tolles Beispiel für eingängige und schöne Melodien:

Owl City
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new_romantic
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aber bei OMD gabs auch schon Computer aber die melodien waren faszinierend, würde Spock sagen...
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musicola
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[QUOTE=new_romantic;288110]aber bei OMD gabs auch schon Computer aber die melodien waren faszinierend, würde Spock sagen...[/QUOTE]

Meine Rede, nur damals war die notwendige Technik doch schon noch etwas teurer, als heute, wo man mit 'ner Musik-Software für ein paar Euro gleich loslegen kann. Da kommen zwangsläufig auch relativ talentlose Komponisten zum Zuge...
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Juju
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So isses. Ich kann mich noch an Tommi Stumpff erinnern, der mal diese ganze Schufterei mit den Synthies, Sequenzern und Co. in den 80ern erläuterte. Da war nix mit Fruity Loops und so 'nem Schrott. Mühsame Kleinarbeit war da gefragt. Heute setzen sich die Bürschchen ran an das Ding, haben zig vorgefertigte Bausteine und basteln die einfach zusammen. Heraus kommt ein uninspiriertes Produkt, so fade wie Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe.

Ach ja: Die Sounds waren auch anders. Ich hatte mal hobbymäßig einen CS1x Yamaha Synthesizer, hergestellt anno 1995/96. Die Sounds waren arschkalt. 80er Synths hatten warme Klänge (FM-Synthese?). Diese Techno-Synths der 90er hingegen waren so lau und tot wie Dörrfisch.
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new_romantic
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Letzteres is ja bekannt. Aber ihr stimmt mir zu bei dem Thema also ist es nicht nur mein Empfinden...
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Laschek
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[QUOTE=Juju;288117]Ach ja: Die Sounds waren auch anders. Ich hatte mal hobbymäßig einen CS1x Yamaha Synthesizer, hergestellt anno 1995/96. Die Sounds waren arschkalt. 80er Synths hatten warme Klänge (FM-Synthese?). Diese Techno-Synths der 90er hingegen waren so lau und tot wie Dörrfisch.[/QUOTE]

Alles relativ, Techno mit seinen vielen Spielarten hat durchaus auch für ein Revival der 70er und 80er Jahre Synthesizer und der dahinter steckenden (Analog-) Technik gesorgt, als Beispiel sei nur mal der Roland TB303 Bass Synthesizer genannt der zu Lebzeiten völlig floppte aber glaub sogar heute noch gebraucht teurer gehandelt wird als er damals kostete (nagut, speziell um die Kiste wird auch viel Hypwe betrieben). Geräte wie der CS1x kann man eigentlich nicht wirklich mit den alten (oder "richtigen") Synthies vergleichen, die haben halt eine Armada von gesampelten Klängen an Bord. Diese kann man zwar auch verbiegen, aber in erster Linie sind die wohl zum schlichten abrufen gedacht.

Zum eigentlichen Thema: ich find zwar auch dass die Melodien damals in der Regel einprägsamer waren und heute vieles nur so dahinplätschert, aber noch viel mehr stört mich dass viel zu viele Songs mit ultraeinfallslosem bummbummbumm 4 on the floor beat daherkommen. Der Gedanke dahinter ist wohl dass die Leute dazu tanzen sollen, vermute ich mal. Früher wurde sich diesbezüglich viel mehr Mühe gegeben, die Rhythmen waren abwechslungsreicher und es wurde trotzdem getanzt.
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"I get a funny feeling that wrong is right"
musicola
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Ja, der musikalische Zeitgeist legt schon seit fast zwanzig Jahren fest, dass ein guter Song zuvorderst aus Rhythmus zu bestehen hat und die Melodie nur eine untergeordnete Rolle spielt. Hängt sicher auch damit zusammen, dass die Musikspielarten Rap und Hiphop immer noch einen sehr hohen Stellenwert im Musikgeschmack der Massen genießen...
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Juju
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4-to-the-Floor ist der typische Rhythmus der Pop- und Rockmusik (selbst die Omis in den Schlagersendungen klatschten das früher auf Kommando :D). In den 90ern hatte man die ganzen zusätzlichen Percussion-Elemente einfach rausgesiebt und die Beats an aktuelle Dance-Musik angepasst ("Eurodance", Betonung der Bassdrum). Findet sich inzwischen tatsächlich überall, sowohl im volkstümlichen Schlager als auch in der modernen Metal-Musik. Und das klingt total bescheuert in meinen Ohren. Manche Vermengungen von Stilen funktionieren (Trip Hop), andere klingen wiederum total peinlich.
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