AW: Du wei
Verfasst: So Sep 11, 2011 7:54 pm
...ich an die Schule denke; zwar waren die Jahre in der Oberstufe die besten, aber nochmal würde ich das nicht machen wollen. Vor allem die Zeit vor meinem Schulwechsel war gleich zu Beginn der 80-er eine ungute, mit wenigen Lichtblicken. Gute Erlebnisse aus der Zeit fallen mir größtenteils nur außerschulische ein. Zur neuen Schule musste ich jeden Tag 2x quer durch die Stadt fahren und dementsprechend früh aufstehen - der Horror, vor allem im Winter. Und dann die ganzen uninteressanten/komplizierten/langweiligen Dinge, die ich lernen sollte und von denen ich viele im Leben nie mehr brauchen würde - heute weiß ich, das ist wirklich so Damals war es eine Qual, die mir das Leben schwer machte.
...ich an Jungen mit Minipli-Dauerwelle, Oliba (der oft erst im Entstehen begriffen war und stolz zur Schau getragen anstatt rasiert wurde), Schlabberleder- oder -jeansjacke und schlabbriger Hochwasser-Karottenjeans denke (später moonwashed - ja, das war wirklich die allergrößte Modesünde damals); da wird mir wieder klar, warum ich damals schon Franzosen bevorzugt habe
...ich daran denke, wie oft man sich bei Verabredungen verpasst hat, weil man sich nicht mal eben auf dem Handy verständigen konnte, dass die S-Bahn ausgefallen ist und man deshalb später kommt und man auch nicht seinen Standort durchgeben konnte; bei mehreren U-Bahnausgängen konnte das ein Problem werden.
...ich an die Zeit des Studiums denke, wobei das Studium schon richtig war; die mieseste Zeit meines Lebens fiel nur gerade in die Zeit, weshalb ich keine guten Erinnerungen an meine Studienzeit habe. Das Studium selber konnte aber nichts dafür.
...ich an die Zeit ab 1987 bis kurz vor Ende der 80-er denke - diese ganze Zeit vermisse ich überhaupt nicht und würde ich am liebsten völlig vergessen! Ganz zu schweigen von der Musik, die sich änderte, und zwar nicht zum Guten (ja Lutz, vollste Zustimmung, kannste dir ja denken ) Erst 1989 endete dann wieder spannend und auch für mich persönlich befreiend.
...ich an die elterliche Fremdbestimmung denke; die endete keineswegs mit meinem 18. Geburtstag. Bei uns galt das berühmte Füße-Tisch-Prinzip. Was kotzte es mich an, nicht als Erwachsene gesehen zu werden, obwohl ich es laut Gesetz doch war. Mädchen und Einzelkind, ich erwähnte es bereits...
...ich daran denke, dass man öffentliche Telefone benutzen musste - Lutz ich bin ganz deiner Meinung - um von unterwegs aus wo anzurufen. Nicht wegen des Ekelfaktors; in Deutschland benutzte ich recht selten öffentliche Fernsprecher. Aber in Frankreich musste ich ja nun mal und sehr oft funktionierten die nicht, verschluckten mein mühsam eingewechseltes Kleingeld und spuckten es nicht wieder aus, also zur Hauptpost, aber dort warteten schon lange Schlangen vor den Kabinen und es war stickig... und dann natürlich die Vorwürfe von der Obrigkeit, wenn man wieder zu Hause war, dass man ja nicht angerufen hätte.
...ich an den Transit denke, an dem kein Weg vorbeiführte, wenn man mit dem Auto oder Zug verreiste - Fliegen tat man damals eher selten, das war noch ziemlich teuer. Meine Eltern und ich fuhren in aller Herrgottsfrühe los, um an der Grenze schnell durchzukommen, "haben wir denn auch alle unseren Ausweis dabei?". Gottseidank hat's bei uns nie Probleme gegeben. Ganz schlimm, wenn man mit der Reisegruppe in Paris oder der Klasse auf Klassenfahrt war und es kam ein Ausweis abhanden.
...ich an die Mauer denke; auch als West-Berliner hatte man mitunter Mauerkoller. Ich fand manche Ecken der Stadt, vor allem die, die direkt an die Mauer zu Ost-Berlin grenzten, überaus deprimierend, vor allem bei Minusgraden im Winter. Es war schrecklich grau und dunkel und bedrückend und - ja, abgefuckt. Auch weil mich das so deprimierte, wollte ich unbedingt weg aus der Stadt. OK, grau und dunkel ist Berlin im Winter immer noch, aber man kann wenigstens jederzeit überallhin. Wäre die Mauer nicht gefallen, wäre ich auch nicht nach Berlin zurückgekommen.
...ich an das Nichtvorhandensein des Internets denke. Was hätte ich damals alles gemacht, hätte es da schon Internet gegeben! Alleine die Recherchen für Referate wären ja schon mal leichter gefallen. OK, PCs gab's damals schon, aber sie waren einigen wenigen Informatik-Freaks vorbehalten, alles Jungen. Hätte es damals schon PCs so wie heute gegeben, hätte ich mich wahrscheinlich auch mit dem Lernen so mancher Dinge leichter getan - Stichwort Lernsoftware.
...ich an das Nichtvorhandensein eines eigenen Autos denke. Behütetes Einzelkind, ja, aber kein verwöhntes. Ich bekam nicht mit 18 den Führerschein bezahlt und gleich auch noch ein Auto dazu. Und die Zeit, die ich in Berlin und München mit Warten auf und Fahren mit Bussen und Bahnen verbracht habe, möchte ich bitte in bar ausbezahlt bekommen!
...ich an zahlreiche langweilige, einsame Sonn- und Feiertage insbesondere im Winter denke. Der Freund, sofern vorhanden, lebte im Ausland, die beste Freundin am anderen Ende der Stadt und sie hielt Winterschlaf und war zu keinen Aktionen zu bewegen. Also alleine raus, Kudammbummel gemacht und gelangweilt... und ich fühlte mich wie die Sängerin von Style councils "Blue Café"...
...ich an Jungen mit Minipli-Dauerwelle, Oliba (der oft erst im Entstehen begriffen war und stolz zur Schau getragen anstatt rasiert wurde), Schlabberleder- oder -jeansjacke und schlabbriger Hochwasser-Karottenjeans denke (später moonwashed - ja, das war wirklich die allergrößte Modesünde damals); da wird mir wieder klar, warum ich damals schon Franzosen bevorzugt habe
...ich daran denke, wie oft man sich bei Verabredungen verpasst hat, weil man sich nicht mal eben auf dem Handy verständigen konnte, dass die S-Bahn ausgefallen ist und man deshalb später kommt und man auch nicht seinen Standort durchgeben konnte; bei mehreren U-Bahnausgängen konnte das ein Problem werden.
...ich an die Zeit des Studiums denke, wobei das Studium schon richtig war; die mieseste Zeit meines Lebens fiel nur gerade in die Zeit, weshalb ich keine guten Erinnerungen an meine Studienzeit habe. Das Studium selber konnte aber nichts dafür.
...ich an die Zeit ab 1987 bis kurz vor Ende der 80-er denke - diese ganze Zeit vermisse ich überhaupt nicht und würde ich am liebsten völlig vergessen! Ganz zu schweigen von der Musik, die sich änderte, und zwar nicht zum Guten (ja Lutz, vollste Zustimmung, kannste dir ja denken ) Erst 1989 endete dann wieder spannend und auch für mich persönlich befreiend.
...ich an die elterliche Fremdbestimmung denke; die endete keineswegs mit meinem 18. Geburtstag. Bei uns galt das berühmte Füße-Tisch-Prinzip. Was kotzte es mich an, nicht als Erwachsene gesehen zu werden, obwohl ich es laut Gesetz doch war. Mädchen und Einzelkind, ich erwähnte es bereits...
...ich daran denke, dass man öffentliche Telefone benutzen musste - Lutz ich bin ganz deiner Meinung - um von unterwegs aus wo anzurufen. Nicht wegen des Ekelfaktors; in Deutschland benutzte ich recht selten öffentliche Fernsprecher. Aber in Frankreich musste ich ja nun mal und sehr oft funktionierten die nicht, verschluckten mein mühsam eingewechseltes Kleingeld und spuckten es nicht wieder aus, also zur Hauptpost, aber dort warteten schon lange Schlangen vor den Kabinen und es war stickig... und dann natürlich die Vorwürfe von der Obrigkeit, wenn man wieder zu Hause war, dass man ja nicht angerufen hätte.
...ich an den Transit denke, an dem kein Weg vorbeiführte, wenn man mit dem Auto oder Zug verreiste - Fliegen tat man damals eher selten, das war noch ziemlich teuer. Meine Eltern und ich fuhren in aller Herrgottsfrühe los, um an der Grenze schnell durchzukommen, "haben wir denn auch alle unseren Ausweis dabei?". Gottseidank hat's bei uns nie Probleme gegeben. Ganz schlimm, wenn man mit der Reisegruppe in Paris oder der Klasse auf Klassenfahrt war und es kam ein Ausweis abhanden.
...ich an die Mauer denke; auch als West-Berliner hatte man mitunter Mauerkoller. Ich fand manche Ecken der Stadt, vor allem die, die direkt an die Mauer zu Ost-Berlin grenzten, überaus deprimierend, vor allem bei Minusgraden im Winter. Es war schrecklich grau und dunkel und bedrückend und - ja, abgefuckt. Auch weil mich das so deprimierte, wollte ich unbedingt weg aus der Stadt. OK, grau und dunkel ist Berlin im Winter immer noch, aber man kann wenigstens jederzeit überallhin. Wäre die Mauer nicht gefallen, wäre ich auch nicht nach Berlin zurückgekommen.
...ich an das Nichtvorhandensein des Internets denke. Was hätte ich damals alles gemacht, hätte es da schon Internet gegeben! Alleine die Recherchen für Referate wären ja schon mal leichter gefallen. OK, PCs gab's damals schon, aber sie waren einigen wenigen Informatik-Freaks vorbehalten, alles Jungen. Hätte es damals schon PCs so wie heute gegeben, hätte ich mich wahrscheinlich auch mit dem Lernen so mancher Dinge leichter getan - Stichwort Lernsoftware.
...ich an das Nichtvorhandensein eines eigenen Autos denke. Behütetes Einzelkind, ja, aber kein verwöhntes. Ich bekam nicht mit 18 den Führerschein bezahlt und gleich auch noch ein Auto dazu. Und die Zeit, die ich in Berlin und München mit Warten auf und Fahren mit Bussen und Bahnen verbracht habe, möchte ich bitte in bar ausbezahlt bekommen!
...ich an zahlreiche langweilige, einsame Sonn- und Feiertage insbesondere im Winter denke. Der Freund, sofern vorhanden, lebte im Ausland, die beste Freundin am anderen Ende der Stadt und sie hielt Winterschlaf und war zu keinen Aktionen zu bewegen. Also alleine raus, Kudammbummel gemacht und gelangweilt... und ich fühlte mich wie die Sängerin von Style councils "Blue Café"...