Herausragende Individualisten in den 1980ern

Ob der wilde Süden oder der kühle Norden, hier trifft man sich zwischen den großen Treffen
Cinderella
Member
Beiträge: 918
Registriert: Di Dez 04, 2012 5:53 pm

Wen ich unter Individualisten verstehe: na, z.B. wie Ralph Boes, der seit geraumer Zeit und immer bekannter werdend, als Mit-Betroffener für die Abschaffungen der menschenunwürdigen Geld-Strafkürzungen (Sanktionen im Arbeitslosengeldbezug II) öffentlich auftritt und es mit seinem Brandbrief für die Menschwürde (www) geschafft hat, dass das Sozialgericht das Thema Sanktionen vor das Bundesverfassungsgericht vorgelegt wurde, Ergebnis steht noch aus. Oder wie Inge Hannemann, oder Raphael Fellmer.

Diese würde ich als Individualisten der 2010 er betrachten die (zur Zeit) besonders in der Öffentlichkeit heraustreten aus eigenem Antrieb. Oder 2000er vielleicht je nachdem.

Wer war es in den 1980ern?

Als Bewegung würde ich die Neue Deutsche Welle oder besondere Aufmerksamkeit für den Umweltschutz betrachten. Ähnlich ist es heute wohl auch, abgesehen von der Musik ;) : Generation Y: Die heimlichen Revolutionäre der Arbeit | ZEIT ONLINE

Für die 80er: Mathias Rust vielleicht, mit seinem Aufregung verursachendem Flug, in youtube nach ihm gegooglet, findet man aktuellere Interviews mit ihm.

Moshammer vielleicht auch.

Promis im Showbiz meine ich eher nicht, oder Politiker im engeren Sinne, da ihre Tätigkeiten die Öffentlichkeit bedingen.
Zuletzt geändert von Cinderella am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
musikmichel
Beiträge: 1172
Registriert: So Mär 16, 2008 2:47 pm
Wohnort: NRW

Hai Cinderella,

also die NDW als Massenphänomen mit dem Einen oder Anderen Impuls unterschreibe ich sofort.

Aber als der Name M. Rust erwähnt wurde, bekam ich Stehhaare. Ich meine jetzt nicht die Landung in der Nähe des Roten Platzes, sondern eher das, was danach so alles Schlagzeilen machte. Individualist im Einzelfall Ja, aber in der Summe betrachtet doch eher ein absolutes Negativbeispiel.

Ich habe mal was aus Wikipedia:

[h=2]Spätere Schlagzeilen[/h] 1989 geriet Rust erneut in die Schlagzeilen. Während seines Zivildienstes stach er im DRK-Krankenhaus Rissen am 23. November 1989 mit einem Messer auf eine Schwesternschülerin ein, weil sie ihn nicht küssen wollte. Er verletzte sie schwer.[SUP][12][/SUP][SUP][13][/SUP] Am 19. April 1991 wurde Rust dafür zu einer 30-monatigen Freiheitsstrafe wegen Totschlagversuchs in einem minderschweren Fall verurteilt. Nach 15 Monaten Haft wurde er im Oktober 1993 vorzeitig entlassen. 1994 arbeitete er als Kellner in Moskau.[SUP][14][/SUP]
2001 kam er wegen Diebstahls eines Kaschmirpullovers in einem Hamburger Kaufhaus erneut vor Gericht und wurde erst zu einer Strafe von 10.000 DM verurteilt, die später in der Berufung auf 600 DM reduziert wurde. 2003 verfolgte Rust das Internetprojekt „Orion and Isis“, in dem er sich als „Quelle des Friedens“ darstellte. Weil er einem Hamburger Spediteur ungedeckte Schecks ausstellte, wurde gegen ihn wegen fortgesetzten Betruges im November 2005 eine Geldstrafe von 1500 Euro verhängt. Ferner wurde er durch gerichtlichen Beschluss zur Herausgabe nicht bezahlter Möbelstücke gezwungen.[SUP][5][/SUP][SUP][13][/SUP][SUP][15][/SUP]
2007 – 20 Jahre nach dem Flug – rekonstruierten eine ARD-Fernsehdokumentation von Gabriele Denecke und das parallel erarbeitete Buch von Ed Stuhler die historischen Folgen des Fluges. Dafür befragten sie Mathias Rust, die damaligen Außenminister Eduard Schewardnadse und Hans-Dietrich Genscher, den BND-Chef Hans-Georg Wieck und sowjetische Militärs.[SUP][16][/SUP]
Rust lebte um 2007 in Berlin[SUP][4][/SUP] und bestritt seinen Lebensunterhalt nach eigenen Angaben durch professionelles Pokerspielen.[SUP][2][/SUP][SUP][4][/SUP] 2009 gab er im Gespräch mit der Rheinischen Post an, dass er finanziell ausgesorgt habe und keiner geregelten Tätigkeit mehr nachgehen müsse. Nach eigenen Angaben arbeitet er als Veranstalter von Boots- und Autorennen in Estland und ist weiterhin als professioneller Pokerspieler aktiv. Außerdem schreibe er seine Memoiren.[SUP][2][/SUP] Im Mai 2012 lebte er nach eigenen Angaben als Finanzanalyst in der Schweiz und plante die Eröffnung einer Yoga-Schule.[SUP][17]

QUELLE: Wikipedia

[/SUP]
Zuletzt geändert von musikmichel am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Cinderella
Member
Beiträge: 918
Registriert: Di Dez 04, 2012 5:53 pm

oh, danke - krass diese Biographie :O Ich hatte wiki mal gelesen was Rust betrifft, ist aber schon länger her, an die erwähnten Negativ-Fakten erinnerte ich mich nicht mehr.

Dann ist am interessantesten wohl das mit dem Pokerspielen zu erwähnen und dass er damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann??? hm, ok ...

ja, wegen der NDW - auf der Suche nach besonderen Individualisten wurde u.a. Hubert Kah genannt, kann mir jetzt allerdings nichts Konkretes vorstellen.

Habe zuletzt ein aktuelles Bild von ihm erhalten, als er in der neueren Zeit - in youtube ist das Video - in der Talkrunde "Unter uns" (NDR oder MDR) Gast war, da schien für mich doch eine interessante bzw. eigenwillige Persönlichkeit zum Vorschein zu kommen.

Ansonsten fällt mir niemand ein.
Zuletzt geändert von Cinderella am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
musikmichel
Beiträge: 1172
Registriert: So Mär 16, 2008 2:47 pm
Wohnort: NRW

Das ist aber auch ein schmaler Grat zwischen Individualismus und einfach nur schräg drauf sein.
Zuletzt geändert von musikmichel am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Cinderella
Member
Beiträge: 918
Registriert: Di Dez 04, 2012 5:53 pm

hm, stimmt. Wie bei vielen NDW - Promis ja auch.

Uschi Glas (Unsere schönsten Jahre :herzi1:, Zwei Münchner in Hamburg ..) (das Traumpaar der 80er mit Elmar Wepper) tritt erst in der jetzigen Zeit in die Öffentlichkeit mit Schülerspeisungen oder anderen sozialen Engagements.
Zuletzt geändert von Cinderella am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Kuddel Daddeldu
Beiträge: 658
Registriert: Di Jul 31, 2012 8:47 pm
Wohnort: Duisburg

für mich ist einer dieser herausragenden Individualisten Joseph Beuys.
er war u.a. politisch aktiv bei den Grünen,Erschaffer von Kunstwerken wie u.a. der legendären Fettecke und hat als Protestsänger den Song "Sonne statt Reagan" aufgenommen.
leider viel zu früh verstorben
Zuletzt geändert von Kuddel Daddeldu am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Laschek
Member
Beiträge: 1509
Registriert: Mo Jan 22, 2007 10:52 pm

Der war weder "Sänger" noch "Künstler"... :wer:
Zuletzt geändert von Laschek am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
"I get a funny feeling that wrong is right"
Heiko2609
Member
Beiträge: 298
Registriert: So Sep 21, 2008 11:23 am

Wo das oben mit dem Pokerspielen erwähnt wird.

Ein Individualist, der gerade durch den Höhepunkt des Erfolges von Yello(aber auch in der Zwischenzeit immer mal wieder noch) in den 80en medial bekannt wurde, dürfte auch Dieter Meier sein.

Aus einem gutbürgerlichen Umfeld stammend, studierte er eher pro Forma Jura, war aber auch Pokerprofi, Aktionskünstler(und heute auch rühriger Geschäftsmann in unterschiedlichsten Bereichen) und wurde letztendlich durch Yello einem breiteren Publikum, bekannt.
Dabei blieb er mit seinem Kleidungsstil, dann dennoch seiner sozialen Herkunft treu und hob sich deshalb wiederum von anderen Künstlern in dem Elektronikpopbereich ab.
Bekannt sein dürfte die Arbeitsteilung bei Yello(Boris Blank= Musik, Produktion; Meier= Texte, Gesang und Interviews).
Letztere haben wie ich finde, durchaus sympathischen Unterhaltungswert.

Aber noch etwas anderes, vielleicht finden sich noch Beispiele aus eurem persönlichen Umfeld, also Nicht-Prominente, die dennoch als Originale erwähnenswert wären, wenn auch unbekannterweise und in anonymer Erwähnung.
Ich möchte auch mal darüber nachdenken, wer es wert wäre.
Scheinbar originell, war gerade bei Jugendlichen manchmal eben auch pubertär überspannt(oder auch schlicht verhaltensgestört), deshalb fällt mir spontan nichts ein.
Da müsste man eher schon bei damals schon erwachsenen Personen suchen
Zuletzt geändert von Heiko2609 am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Cinderella
Member
Beiträge: 918
Registriert: Di Dez 04, 2012 5:53 pm

ja, Heiko, du hast recht, mir fallen auch seltsamerweise wenig bis keine ein.

Spontan könnte ich sagen Nina Hagen oder Wolf Biermann (beide haben Migrationshintergrund :D als aus der DDR Übergesiedelte, Biermann leider zwangsläufig und unter Protest der Bevölkerung und Nina folgte ihm irgendwann).

Von der Person die du beschreibst ist mir bis dato nichts bekannt gewesen.

Beuys fiel mir nicht auf, nur sein Name fiel dauernd. Seine Werke fand ich skurril und unwichtig für mich, wenn ich mal was sah. Mich jetzt aber mal näher über ihn informiert finde ich ihn nun doch sehr interessant.
Zuletzt geändert von Cinderella am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
musikmichel
Beiträge: 1172
Registriert: So Mär 16, 2008 2:47 pm
Wohnort: NRW

@Heiko: Bestes Beispiel bisher!
Dieter Meyer ist tatsächlich ganz schön idealistisch, aber angenehm unauffällig dabei. Frau Hagen und Herr Biermann = Auffallen um jeden Preis, wenn auch aus verschiedenen Richtungen, Joseph Beuys = Vollgekackte Klobrillen oder benutztes Butterbrotpapier mögen ja vielleicht für einige wenige als "Kunst" durchgehen, aber meilenweit von Massentauglich entfernt.

Klingt zwar auf den ersten Blick unpassend, aber Marianne Bachmeier, die es geschafft hat, ein unglaublich großes Verständnis für die Selbstjustiz zu erzeugen, halte ich für eine echte Individualistin.
Zuletzt geändert von musikmichel am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
Grund: X
Antworten

Zurück zu „80er / 80s - LABERFORUM / TALK ABOUT“