[QUOTE=Cinderella;313804]
Finde es schade, dass ich die DDR zu DDR-Zeiten per Schulausflug nicht kennengelernt habe. Wäre schon gut gewesen denke ich.
Das kenne ich zwar nur als Erzählungen von Freunden, die so etwas erlebt haben: Die Luft war so miserabel, dass es praktisch ein Überlebenstraining war und man musste noch mit irgendwelchen FDJ-Vertretern diskutieren, die einem die DDR als toll darstellen wollten, man habe aber gemerkt, dass sie doch neidisch auf den Westen seien. Also mir reicht es, mal ein paar verfallene Hütten nach der Grenzöffnung gesehen zu haben. Es war praktisch alles noch wie in den 30er Jahren.
Apropos Wrangler - Kaum den Name gelesen, fällt mir das Kaufhaus mit den zwei Buchstaben ein und dem 80er Palomino-Pferdchen
Das war aber Jingler-Jeans, irgendetwas minderwertiges. Aber C&A hatte noch irgendeine andere Marke, die normaler war - genau weiß ich es aber nicht.
in den 80ern setzte man sich nicht mehr in die nasse Wanne, damit die Jeans dann hauteng sitzt, stimmts
?
Das kenne ich nur als historischen USA-Berichten aus den 60er Jahren. Ich weiß auch gar nicht, ob da später noch etwas geschrumpft wäre. Mitte der 70er gab es Jeans die unten weit und oben schon so eng waren, dass man sie nur mit Mühe schließen konnte. Und dann kamen ja die Röhren-Jeans. Die konnte man dann einfach in zu klein kaufen. Ich habe aber nie ultraenge Jeans getragen.
Wie es mit Nachbehandeln der Jeans war, mit Domestos oder so, weiß ich nicht. Also ob das auch jemand den ich kannte gemacht hat. Mir ist aber in einem öffentlichen Bücherschrank diese Schwarte hier in die Hände gefallen:
Jeans und große Klappe von Evelyn Sanders ? Buch von Droemer Knaur
... und da erzählt die Autorin von ihrem Sohn Sascha, der aber um 1960 geboren wurde:
Zuerst kommen die Jeans in die Badewanne, werden mit kochendheißen Wasser überbrüht und bleiben zehn Minuten lang darin liegen. Dann wird die tintenblaue Flüssigkeit abgelassen. Anschließend läßt man frisches Wasser in die Wanne, das nach einem nur Sascha bekannten Rezept mit allen vorhandenen Spül- und Reinigungsmitteln angereichert wird. Besonders wichtig ist die jeweilige Dosierung, und Sascha benimmt sich dabei auch wie ein Apotheker, von dessen Sorgfalt bei der Herstellung eines Medikaments Menschenleben abhängen.
Auch die Reihenfolge der Zutaten ist genau festgelegt. Zuerst wird Waschpulver gebraucht. Es soll eigentlich nur einer bleibenden Verschmutzung der Wanne vorbeugen, weshalb das Fabrikat eine sekundäre Rolle spielt. Dann kommt ein bißchen Einweichmittel dazu, eine Prise Entfärber, ein Schuß Geschirrspülmittel und eine halbe Flasche Fußbodenreiniger. In dieser Marinade muß die Hose nun eine knappe Stunde liegen, bevor die genau dosierte Menge eines chlorhaltigen Toilettenreinigers dazugekippt wird. Angeblich entzieht er dem so behandelten Kleidungsstück etwas Farbe und verleiht ihm die erwünschte Patina.
Nach genau fünf Minuten muß die Hose aus dem Wasser heraus, wird mit der Brause abgespült und anschließend durch den Schleudergang der Waschmaschine georgelt. Dann kommt sie auf den Bügel, wird zurechtgezupft und stündlich überprüft. Wenn sie sich anfühlt, als habe sie eine Nacht lang im Herbstnebel auf der Wäscheleine gehangen, ist sie "richtig".
Danke für all die Serien-Tipps - jetzt ist wird es wieder nostalgisch in den kommenden Tagen
Falls Du noch keine eckigen Augen hast: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt gibt es auch auf Youtube. Aber guck nicht alles auf einmal, sonst sprichst - klick - Du danach wie ein Roboter -klick -
