Bunt ist das Dasein und granatenstark

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Thomas Ray Dolby
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Registriert: Mi Okt 05, 2016 1:21 pm
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Nun denn, ein paar Worte über mich.

Eigentlich bin ich für ein 80er-Jahre-Forum zu jung: Ich bin geboren Ende 1975, also endeten die 80er Jahre kurz nach meinem 14. Geburtstag. Aber ich hab’ sie erlebt mit ihrer bunten Popkultur – oder dem, was man in der Küstenpampa, in der ich aufwuchs, davon mitbekam, zumal wir nur terrestrisches Fernsehen hatten und ich von den Vorzügen des Privatfernsehens erst auf dem Gymnasium von Klassenkameraden erfuhr.

Aber: Für meinen Musikgeschmack war ich eigentlich immer zu jung und bin es heute noch. Einerseits bedeutet das, daß mir vieles, was gerade in der zweiten Hälfte der 80er Jahre, als sich mein Musikgeschmack mehr und mehr ausbildete, in den Charts war, damals auf den Geist ging. Andererseits bedeutet das, daß, obwohl „meine Zeit“ popkulturell eigentlich die frühen 90er hätten sein müssen, besonders musikalisch mein bevorzugtes Jahrzehnt die 80er sind, gefolgt von den 70ern, da besonders die zweite Hälfte. Dafür kann ich mit der heutigen Musik herzlich wenig anfangen.

Musikgeschmacklich, könnte man sagen, fahre ich mehrgleisig. Als Musiker, der sich elektronischen Instrumenten verschrieben hat – und zwar solchen zum Anfassen, keine Software –, steht natürlich die damalige Elektronik hoch im Kurs. Neben gewissen Elektronikpionieren, die schon in den 70ern bekannt wurden, ist das die so ziemlich komplette Synthpop-Schiene. Die allseits bekannten englischen Klassiker, Italo Disco, Hi-NRG, ich gehöre sogar zu denen, die Stock, Aitken & Waterman schmerzlos hören können. Gut, in den 80ern gab es letztlich kaum mehr Popmusik ohne Synthesizer.

Aber auch anderen Stilrichtungen gegenüber bin ich offen: Ich mag auch einiges an Rockmusik verschiedenster Couleur von Roxy Music über Powerballaden bis Def Leppard. Ich mag, wie im England besonders der 80er sich jamaikanische Musikrichtungen wie Ska und speziell Reggae weiterentwickelten. Auch die gerade in den 80ern vielfältige Black Music brachte viel Gutes hervor von der absoluten Hochphase von Earth, Wind & Fire, die dem Disco Backlash trotzten, über den Hip Hop der alten Schule und das, was Trevor Horn (Yes! Buggles! Besitzer sowohl eines Fairlight als auch eines Synclavier!) mit bzw. aus Grace Jones machte, bis zum exaltierten Funk eines Prince und dem alles überstrahlenden Doppelgespann Michael Jackson und Quincy Jones. Und auch andere Facetten des Pop kann ich gut hören, beispielsweise die damals sehr zahlreich gewordenen Balladen ebenso wie den Bogen von Swing Out Sister über Matt Bianco bis zur Miami Sound Machine, wenn ihr mir folgen könnt.

Bei all dem finde ich es auch spannend zu beobachten, wie die Weiterentwicklung der Musik derjenigen der Musiktechnik folgte. Polysynths, Sampling, samplebasierte Drummachines, bezahlbare Polysynths, Presets statt Eigenbausounds, Digitalhall, Yamaha DX7, MIDI und damit ausgefuchstere Sequencer, bezahlbares Sampling, und die Korg M1 kam gerade rechtzeitig als Treibsatz zur großen House-Explosion. Und natürlich das Gerätespotting in der Musik – und übrigens auch in Filmen – ist spaßig.

Genug der Worte – zurück in die Zeit der Snaredrums mit krachenden Hallfahnen!
Zuletzt geändert von Thomas Ray Dolby am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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Scheul
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Hallo und willkommen im Forum. Was für eine lange Vorstellung, gefällt mir :-)

Ich denke Du wirst hier mit Deinem vielseitigem Musikgeschmack mehr als fündig.
Zuletzt geändert von Scheul am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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