Die Philosophie der 80er Jahre

Ob der wilde Süden oder der kühle Norden, hier trifft man sich zwischen den großen Treffen
Max.Renn
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Hi Leute,

zur Abwechslung möchte ich jetzt mal was ernsthaftes posten (also bezüglich meiner letzten Postings, nicht eurer!). Auf diese Weise habe ich zwar schon einmal ein Forum gespaltet, aber hier wird das aufgrund der soliden intellektuellen Sturkur der Teilnehmer nicht passieren :)

Zum Thema:

Im Rahmen meiner Promotion (über Gewaltdarstellung im Horrorfilm) beschäftige ich mich vor allem mit dem ästhetischen Wandel der Gewaltdarstellung im Film. Bei meinen Recherchen zu diesem Phänomen bin ich zu einigen interessanten Überlegungen gelangt, die ich hier mal eben vorstellen möchte - allerdings auf einen etwas weiter gefassten Kulturbegriff bezogen (als nur unter dem der "Gewaltdarstellung").
Ich habe mich gefragt, warum es so etwas wie "die 80er Jahre" überhaupt gegeben hat. Interessant ist nämlich, dass der konstruktivistische Charakter dieser Epoche schon während sie noch gelaufen ist, bestanden hat: Man hat schon in den 80er Jahren über die 80er Jahre gesprochen, als gäbe es eine konsistente Kultur dieser Epoche (ist mir in der Serie "Family Ties" erstmals aufgefallen), die sie von anderen abgrenzt.
In diesem Zusammenhang habe ich überlegt, wo der konstitutive Unterschied der 80er zu den vorangegangenen Epochen (v. a. den 70er Jahren) bestand und bin - zumindest für kulturelle Phänomene - zu folgenderm Schluss gelangt: Die 80er zeichnen sich vor allem durch eine Neuformulierung der Ernsthaftigkeit aus (die an verschiedenen Stellen fälschlicherweise mit "neuer Sachlichkeit" bezeichnet wird). Für mich sind die drei wesentlichen Sphären, die davon betroffen waren, Musik, Film und Mode:

1. Musik: Die Neuorientierung in der Musik ist m. E. vor allem dem Primat der elektronischen Tonerzeugung zuzuordnen. Synthesizer waren zwar schon in den 60er und 70er Jahre bekannt und wurde von der damaligen Avantgarde eingesetzt (man denke nur an den legänderen MOOG!), jedoch hat das ganze Ende der 70er einen Quantensprung erfahren: Wurde der Synthie vorher als Instrument eher im Hintergrund gehalten, so übernahm er jetzt mehr und mehr die Stelle des Führungsinstrumentes, ja, löste sogar eine ganze Reihe anderer Instrumente vollständig ab. Das ging soweit, dass - vielleicht auf Basis der "Ambient" aus den 70ern (Klaus Schulze, Tangerine Dream aber auch Jarre oder Michael Garrison), Bands wie Alphaville oder Level 42 fast ausnahmslos mit dem Synthie produzierten und ab Mitte der 80er Jahre dann nicht einmal mehr Bandmaschinen benutzten, sondern die Geräte mittels Sequenzing-Programmen (Cubase, LogicAudio für den Atari ST) fernsteuern konnten.
Das verlieh der Musik eine unüberhörbare Reinheit und "Ordentlichkeit", da solche Programm punktgenau bis hin zu 128tel-Takten quantisieren konnten. Damit war das technische Ende des "Funk" ausgerufen. Ihren Höhepunkt hat diese Form der Klangerzeugung dann mit Geräten wie dem "CMI Fairlight" oder dem "Yamaha Synclavier" gefunden, die man wohl zu Recht als "Band in a box" bezeichnen könnte. Mit ihnen konnte ein (zugegeben: reicher) Musiker ganz ohne Band produzieren und digitale Master erstellen.
Die Technifizierung hat natürlich auf die Ästheitk der Musik ganz maßgeblich eingewirkt. Standen zunächst nur die technischen Novellen im Vordergrund des Outputs (und haben damit den lyrischen und melodischne Charakter der Musik weiter nach hinten gedrängt, wie gut am Beispiel von Kraftwerk, Rheingold oder frühen Interpreten der NDW - DAF oder Andreas Dorau), so musste sich die Pop-Musik bald auf textuelle und melodiöse Inhalte verständigen, die der elektronischen Klangerzeugung zu Gesicht standen. Ich denke, viel von dem dystopischen Potenzial der Undergroundliteratur der 60er bis 70er hat in den 80ern erstmals das Gehör der Öffentlichkeit erreicht - durch die Pop-Musik. Denn das, was Ulrich Beck als die "Risikogesellschaft" bezeichnet hat, hat sich vor allem in der Musik widergespiegelt. Aber nicht nur explizit, wie etwa in den Texten von Genesis, Alphaville oder Frankie goes to Hollywood, sondern auch implizit: 1. In der deutlichen Ablehnung "kritischer" Stellungnahmen (könnte man als "kulturelle Verdrängung" bezeichnen, die natürlich um so deutlicher auf das zeigt, was sie verdrängt, je offensichtlihcer sie es unerwähnt lässt), wie bei Rick Astley, den Pet Shop Boys (sorry!) oder OKAY (sorry!!). 2. In einer Form neuer Harmonieanwendung: Ich kann es noch nicht genau umreißen, aber Songs wie "Hold me now" (Thompson Twins) oder "Wonderul Life" (Black) geben das wieder, was ich meine.
Darüber hinaus wurden in der Musik (wie auch in anderen Kultursphären) sozialkritische Phänomene der Risikogesellschaft hochgradig kommerzialisiert und dadurch entschärft (Breakdance, Rap, ...).

2. Film: Hier ist die Veränderung zur Produktion der 70er besonders augenscheinlich :) Erstens hat es in den 80er durch Spielberg eine neue Art "Autorenkino aus Hollywood" gegeben und zweitens waren die 80er das Jahrzehnt, in dem die "Neuen Wellen" (Nouvelle Vague, Neorealismus, Neuer Deutscher Film u. a.) ganz offensichtlich "im Sand verliefen" und damt einer Form des Kinos "Platz" schufen, deren Inhalte äußerst "clean" waren und vor allem, die nicht mehr sozial engagiert waren. Anstelle von bösen Persiflagen über das Produktionssystem (z. B. Wenders' "Der Stand der Dinge") gab es nun selbstreflektives Kino: Die Zucker/Abrahams-Komödien stehen deutlich dafür.
Das hängt m. E. im Wesentlichen mit der Missinterpretation des Postmodernismus zusammen: War diese kulturwissenschaftliche Strömung in den 60ern und 70ern vor allem politisch gemeint (vgl. Derridas Ausführungen zur "differance"), so fand in den 80ern trotz heftiger und andauernder Gegenrede der Philosophen (etwa Lyotards "Postmodernes Wissen") eine Hinwendung zur rein "ästhetischen Postmoderne" statt, die vor allem im Eklektizismus ihren Ausdruck fand: Wichtig war es nun, ästhetische Systeme zu schaffen, die auf sich selbst referierten, mit Zitaten gespickte Werke ("Der Name der Rose"), Pastiche ("Tote tragen keine Karos") oder hochgradig selbst- und nonreferenzille Filme ("Blue Velvet"). Diese ästhetische Grundhaltung ist natürlich auch in anderen kulturellen Ausdrucksformen aufgetaucht; vor allem in der Literatur und der E-Musik.
Beim Film ist jedoch deutlich eine ebensolche Ernsthaftigkeit wahrzunehmen, wie bei der Musik. Bewusstes leugnen sozialkritischer Bewegungen, wie sie in den 70er Jahren in die Filmproduktion drängten (Blaxploitation, feministisches Kino, ja selbst Autoren-Pornos, wie "Deep Throat") stand in den 80ern auf der Tagesordnung. Spielberg habe ich schon genannt, die Komödien von John Hughes oder Carl Reiner gehören auch dazu. In diesen Komödien war ds Lachen nicht mehr "anarchistisch" entlarvend, sondern durch Selbsterkenntnis (also systemkonform) gepägt.
Im Horror- und Action-Kino war eine deutliche Abwendung vom "Dreck" zu spüren. Der Serienkiller der 70er, der mit Kettensägen loszog und einfach nur wiederlich war, wurde in den 80ern zum Superhelden stilisiert: Die Friday-the-13th-, Halloween- oder Nightmare-on-Elmstreet-Serien belegen dies deutlich. Filmisches Töten war kein "Morden" mehr, sondern ein ästhetischer Vorgang, der adäquate Werkzeuge und vor allem stilsicherem Auftreten verlangte.

3. Mode: Auch in der Mode wurde die Formenfreiheit aufgebrochen. Das, was sich in den 70ern noch als Avantgarde verkauft hatte, wurde domestiziert und in einheitliche Formen gepresst. Mode wurde zum äußerlichen Beiwerk eines kulturellen Bewusstseins. Ähnlich den Uniformen, verlangten einzelne Bewegungen ihr eigenes Outfit. Was vorher nur den Punks und Rockern erlaubt gewesen war, wurde zum Status Quo der Jugendkultur überhaupt: Abgrenzung von den Elterngenerationen durch das Outfit. Die Diversifizierung ist dabei so weit vorangeschritten, dass Ende der 80er, Anfang der 90er fast jeder seine eigene Klamottenkultur vertreten hat. Dennoch wurden auch dann noch bestimmte Konformitäten eingehalten, die dem "ökonomischen Unterbau" bzw. dem "Fashion-Padadigma" entsprachen: Nur bestimmte Modehersteller waren überhaupt zugelassen (Adidas, Puma, Benetton, später mehr & andere).
Die Abgrenzungsbestrebungen mündeten zwar auch in Reaktanz-Bewegungen, wie bei den Poppern, die sich bewusst "chic" kleideten, um sich zunächst von den Uniformierern (Punks, ...) abzugrenzen; jedoch schufen sie damit dann ihre eigene Uniformität.
Diese Uniformietät, der sich eigentlich niemand entziehen konnte, waren ein großer Ausdruck der von mir oben genannten "Ernsthaftigkeit". Selbst Kleidungsstücke und Applikationen, die eigentlich hochgradig albern gewesen sind (Netzhemden, Jeanshosen mit weißen Stoffapplikationen, Smiley-Buttons, ...) wurden in diesem Zuge "entlustigt": Die Tatsache, dass Frohsinn über einen Smiley-Button ausgedrück werden konnte, illustiert, was ich meine.

Ich gestehe, dass das alles noch sehr tendenzös klingenmag, zumal es immer noch an guten Chroniken zu den 80ern fehlt. (allerdings leisten ja Seiten, wie www.die-80er-jahre.de einen wertvollen Betrag zu solchen Chroniken). Ich hoffe aber, dass ich die Tendenz im Wesentlichen richtig interpretiere.

Mich würde nun interessieren, ob ihr meine Huptthese und deren Anwendung auf Musik, Film und Mode belegen oder erweitern könnt - bzw. ob ihr sie überhaupt teilt.

Max.Renn
Zuletzt geändert von Max.Renn am Do Jan 01, 1970 1:00 am, insgesamt 0-mal geändert.
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Gast

Hallo Max.Renn,

zu Thema Musik möchte ich mal folgendes Anführen:
Der Synthesizer wurde wohl Ende der 70er Jahre auch deshalb so beliebt, weil es erstmals kleine und handliche Geräte gab, die eine gewisse Vielseitigkeit aufweisen konnten. Die alten Synthies aus den 60ern und 70ern waren riesige Gerätschaften, die man nur sehr unkomfortabel im Live-Auftritt verwenden konnte. Die neuen Synthesizer (der End-70er und 80er) wurden in grösseren Stückzahlen und auch etwas billiger an den Mann (oder die Frau) gebracht. Synthesizer wurden dadurch auch Musikern zugänglich gemacht, die nicht über viel Geld verfügten. In den 80ern wurden die Synthesizer dann auch zu "Mode"- und Konsumobjekten , dass kann man an der "Mainstream"-Popmusik deutlich hören (wenn ein neuer Synthesizer auf den Markt kam, wurde der erst einmal hemmungslos von allen eingesetzt...).

Zu den Sequencern kann man sagen, dass es auch schon Geräte in den 70ern gegeben hat (Jean Michel Jarre hat diese ja auch benutzt), und auch schon Anfang der 80er wurden kleine Homecomputer zum Abspielen von programmierten Sequenzen verwendet. Das Aufzeichnen von Sequenzen konnte erst geschehen, als der RAM-Speicher billiger verfügbar war und somit grössere Datenmengen aufgezeichnet werden konnten (Der ATARI ST ist das Beispiel schlechthin...). Es gab auch viele Musiker, die den Sequenzer tatsächlich nur zum Aufzeichnen von MIDI-Sequenzen benutzt haben und auf eine Quantisierung weitestgehend verzichtet haben. Die Musik von Heute (auch 90er) ist da eher mehr durchquantisiert worden. In den 70ern wurde der "Automatismus" der Musik schon begründet (eben von Jean Michel Jarre, Vangelis, Tangerine Dream, Kraftwerk besonders), und diese Musik war damals schon sehr in Mode...

Natürlich gab es in den 80ern auch jede Menge Produzenten-POP, der absolut keine sozialkritischen Texte enthielt, aber das war auch in den 70ern nicht viel anders (und heute ist das ja schon Alltag...), deshalb ist es ja Popmusik, weil man mit sozialkritischen Texten meistens nur wenigen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen kann. Das mit der neuen "Harmonieanwendung" kann ich auch nicht verstehen, denn Lieder mit vergleichbaren Texten gab es auch in den 70ern...(und heute auch noch).

Zum RAP (bzw. Hip Hop) kann ich nur sagen, dass es in den 80ern wesentlich kreativer und weniger kommerziell (und gleichzeitig auch sozialkritisch) gewesen ist, als es heute der Fall ist.

Zu den Themen Film und Mode möchte ich mich nicht auslassen...

Als Naturwissenschaftler sehe ich die Dinge meistens von der technischen Seite, ich versuche nicht immer jede Änderung der Musikmode mit gesellschaftspsychologischen Phänomenen in Verbindung zu bringen.
Vielleicht steht mein Kommentar auch gar nicht (so) im Wiederspruch zu deiner "Abhandlung", doch man muss nicht immer alles sozialwissenschaftlich erklären.

Gruß Matthias
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Max.Renn
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@Matthias:

Hallo,

danke für deine Ergänzung.

Mit Sequenzern meinte ichnatürlich MIDI-Sequenzer (und damit natürlich auch das Homerecording überhaupt - Jarre war ja kein Home-Recorder ;-)) entschuldige die schwammige Formulierung!

Ich hatte keineswegs den Epochenwandel, der im übrigen sehr deutlich zu bemerken ist, sozialwissenschaftlich zu sehen, sondern kulturwissenschaftlich.
Selbstverständlich hat die Soziologie bereits mehrfach versucht, das Phänomen der 80er Jahre "empirisch" zu erfassen. Soziologen nennen das "Mentalitätsforschung" (gibt es etwa 1 Millionen Doktorarbeiten dazu).
Doch empirische Methoden laufen eigentlich immer am "lebbaren" Phänomen vorbei, weil es viel zu viele komplexe Variablen gibt, die sichnicht erfassen lassen (nicht einmal mit der viel beschworenen "Inhaltsanalys").
Viel interessanter fand ich da schon den Versuch Ulrich Becks, der als Basis für das kulturelle (Selbst)Verständnis der 80er Jahre das sog. "Risiko" angesetzt hat. Da er wesentlich mehr als nur sozialwissenschaftliche Methoden verwendet hat, subsummiere ich den (übrigens recht lustigen & lesenswerten) Text mal nicht unter "Soziologie" (obwohl Prof. Beck in München einen solchen Lehrstuhl inne hat).

Die Tatsache, dass ein Epochen-Wechsel "erklärt" werden muss ("muss" im akademischen Sinne - so ungefähr, wie erkärt werden muss, warum Pi eine irrationale Zahl ist) leitet sich ja nicht zuletzt daraus ab, dass er deutliche Schatten geworfen hat (u. a. dieses Forum). Mir geht es in erster Linie darum, die Paradigmen für den Wechsel herauszufinden. Wie geschrieben, hat sich das für mich auch erst ab dem Moment als interessant erwiesen, als ich auf den Epochenwechsel "Moderner Horrorfilm" -> "Postmoderner Horrorfilm" gestoßen bin.

Max.Renn
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Torsten
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@ Max.Renn:
Junge, Junge, du willst wohl unsere intellektuelle Belastungsgrenze ausloten... ;)
Wenn ich demnächst mal Zeit und Muße habe, werde ich auch meinen Senf dazugeben. Gir mir nur ein paar Tage, um dieses Posting zu verstehen... ;)
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Gast

Hallo Max.Renn,

noch ein klitzekleiner Nachtrag:

Jarre hat auf jeden Fall seine ersten Alben in seinem Privatstudio aufgenommen, und ich meine dieses Privatstudio wäre bei ihm zu Hause im Keller gewesen...

Zu den MIDI-Sequencern:
Im übrigen würde wohl niemand einen Song auf die 128tel Note quantisieren, da würde man zum Selbstgespielten ("ungenau") keinen Unterschied hören. Die Quantisierung auf 32tel, 16tel oder 8tel ist wohl das, was heute in der Techno- und Popmusik üblich ist. Die Möglichkeit einer Quantisierung auf die 128tel beschreibt nur die hohe Auflösung, mit der die Sequencer-Programme arbeiten. Und eine hohe Auflösung ist wichtig, damit die eingespielte Musik möglichst originalgetreu (und damit ungenau) aufgezeichnet werden kann. Eine schlechtere Auflösung bedeutet schon eine automatische Quantisierung...

jetzt ist aber Schluss mit der Technik...
hoffentlich bekommst du von anderen auch mal einige "Kulturwissenschaftliche" Antworten...

Gruß Matthias
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modefan83
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Hi Max.Renn,

Wenn du das alles in nur 5 Sätzen hättest schreiben müssen, wie hättest du dich dann ausgedrückt. Es wäre möglich, dass mir daraufhin wiederum ein paar Sätze mehr einfallen. Ist sehr verwirrend was du schreibts aber So intensieve Gedanken zu den 80ern hat sich außer dir, glaube ich, noch keine hier gemacht.

Ich finde,dass die 80er garnicht so kaotisch und mit Neuerungen voll waren wie immer alle glauben. Die 60er und 70er waren nicht weniger "verrückt" in jedem Jahrzehnt gab es seine Helden, Moden, Filme, Musik und herausragende Ereignisse. Ich glaube nicht, dass die 80er DAS innovative Jahrzehnt schlechthin waren. Sie waren vielleicht ein wenig "abwechslungsreicher", das kann sein. Vor allem in der Musik wie ich finde ist das sehr deutlich zu erkennen. Es ist nicht so, dass die 80er Musik vorwiegend aus Synthie-Klängen bestanden (obwohl ich dieser Musik sehr viel abgewinnen kann :anbet: )
Die 80er haben den Grundstein für die Musik von heute gelegt, das ist war (obwohl die Grundsteine der 80er wiederum aus den 70ern stammen) was wieder zeigt, dass es solche Phänomäne in anderen jahrzehnten auch gab, nur evtl in den 80ern ein paar mehr... Ich zeige dir mal ein paar Bands auf die Beispiel sein sollen für die unterschiedlichen Musikrichtungen der 80er:

Iron Maiden: (Metal)
Roland Kaiser (Schlager)
Modern Talking (Schlager-Pop)
Dead Or Alive (Disco-Pop)
Visage (New Wave)
Men Without Hats (Synthie-Wave)
Ersaure (Synthie-Pop)
Front 242 (Electro-Pop)
Kraftwerk (Techno-Pop)
Sigue Sigue Sputnik (Synthie-Rock)
Grönemeyer (Deutschrock)
Münchener Freiheit (Deutsch-Pop)
The Twins (Pop)

...mehr möchte ich jetzt nicht auflisten, gibt noch viele mehr. Wollte damit nur aufzeigen wie umfangreich die Musik der 80er so war. Wenn ich heute die Charts höre, fallen mir )außer den Bands die es von damals noch immer gibt) nur die Musikrichtungen:

Pop, Grunge, Rock, Hip Hop, Techno, Punk und Deutschrock auf Anhieb ein.
(es gibt sicher noch mehr aber nur diese sind in den Hitparaden vertreten).

Vielleicht hat sich der Anspruch der Leute auch verändert und sie sind etwas anspruchsloser als früher oder legen auf andere Sachen mehr wert als auf die Musik. Wer weiß....
Da die Musik der 80er so mein Themengebiet ist kann und möchte ich zu den anderen Themen auch nicht viel sagen. Dass überlasse ich anderen die das hier entdecken....viel Spaß damit und max.renn , lass mal hören was du noch so meinst.

Gruß
modefan83
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@modefan

erwarte von Max keine Antwort ;) Der Thread ist immerhin schon 4 Jahre alt und Max nimmer hier ;)

Und was die Stilrichtungen angeht: Ohwei ... hab im Metalboard mal ein "paar" gepostet und da sind die anderen Abstufungen noch gar nicht dabei ... da gibts es heute sooooooo viele mehr als in den 80`s :)

Aber, wie hast du geschrieben:

[QUOTE] (es gibt sicher noch mehr aber nur diese sind in den Hitparaden vertreten)[/QUOTE]

Die Lösung hast du auch schon genannt:

[QUOTE]Vielleicht hat sich der Anspruch der Leute auch verändert und sie sind etwas anspruchsloser als früher oder legen auf andere Sachen mehr wert als auf die Musik[/QUOTE]

Genau das isses. Ich zitiere mal unsere Azubine: "Text is mir wurscht, hauptsache der Beat stimmt und man kann drauf tanzen."
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musicola
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[quote=SonnyB.]
Genau das isses. Ich zitiere mal unsere Azubine: "Text is mir wurscht, hauptsache der Beat stimmt und man kann drauf tanzen."[/quote]

Ich wage mal zu behaupten, dass die große Mehrheit der Teenager unserer Lieblingsdekade ebenfalls keinen oder kaum Wert auf die Texte gelegt hat.

Wichtig war in erster Linie die Melodie. Ich habe mich im Teenie-Alter auch so gut wie garnicht für die Inhalte meiner Lieblingssongs interessiert. Und wenn doch einmal, dann scheiterte es an meinen damals kaum vorhandenen Englischkenntnissen.

Dass heutzutage der Beat, sprich der Rhythmus an oberster Stelle steht, merkt man auch schon daran, dass richtig geile Ohrwürmer - für unser Hörverständnis - nur noch in Ausnahmefällen die Spitzenpositionen der heutigen Charts belegen.

Doch zum Glück sind die Charts nicht alles im Leben. Nur blöd, dass man Musik die nicht dem momentanen Chartsgeschmack entspricht und von 99% der Formatradios deshalb auch nicht oder nur wenig gespielt wird, erst mal entdecken muss. Aber wenn man dann mal was gefunden hat, isses ein umso schöneres Erlebnis! :)

Gruß
musicola
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[quote=musicola]Nur blöd, dass man Musik die nicht dem momentanen Chartsgeschmack entspricht und von 99% der Formatradios deshalb auch nicht oder nur wenig gespielt wird, erst mal entdecken muss. Aber wenn man dann mal was gefunden hat, isses ein umso schöneres Erlebnis! :) [/quote]

Ganz genau! Und mir macht es immer noch sehr viel Spaß, neues (und teilweise auch ältere Sachen) zu entdecken, abseits der Charts. Und da gibt es eine ganze Menge, man muß eben nur etwas ausgedehnter suchen. :)
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Und da meine Musikrichtung so gut wie nie in den Charts vertreten ist, bin ich im Entdecken schon geübt :D ;)
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